Zirbelmassage

Kein Wunder, dass die Menschen im Alpenraum gerne in Betten aus Zirbenholz schlafen - die Öle der Zirbelkiefer scheinen den Schlaf positiv zu beinflussen. Für alle, die sich nicht gleich ein neues Bett zulegen wollen, gibt es aber eine fast ebenso gute Lösung.

Manchmal nächtige ich berufsbedingt in österreichischen Wellnesshotels. Das ist meistens recht angenehm. Klar, die Betreiber dieser Hotels tun ja alles Erdenkliche, damit sich ihre Gäste wohlfühlen. Dazu gehört auch ein gewisser Kult ums Schlafen: extrabreite, teure Matratzen, allergikerfreundliche Bettdecken, edle Bettwäsche, ein Kissenmenü und lauter solche Sachen. Ich jedenfalls schlafe gewöhnlich sehr gut in solchen Häusern. Und das will etwas heißen, denn in punkto Schlafen bin ich leider eine echte Prinzessin auf der Erbse. Neulich war ich wieder zwei Nächte in Österreich - im ersten Hotel schlief ich wie ein Murmeltier, im zweiten dann aber eher mäßig. Als ich über die Ursache nachsinnierte, fiel mir auf: Im zweiten Hotel lag kein Zirbenkissen neben meinem Bett!

Viele Hotels im Alpenraum - denn da ist die Zirbelkiefer heimisch - legen mit Zirbenholzspänen gefüllte Kissen in den Zimmern aus oder lassen sogar gleich die Bettgestelle aus Zirbenholz anfertigen. Denn dieses Holz soll die Schlafqualität verbessern. Bisher hatte ich mich mit diesem Phänomen allerdings nie sonderlich auseinandergesetzt, es sogar ein bisschen als verkaufsfördernde Masche abgetan. Was mir allerdings schon bei meiner ersten Begegnung mit Zirbenholz aufgefallen war: das Holz duftet ganz wunderbar! Nach frisch geschlagenem Holz, nach Baumharz, nach Wald und Berg. Nach Natur eben. Insofern leuchtet es mir schon rein olfaktorisch betrachtet ein, dass Zirbenholz sich womöglich irgendwie positiv auf unser Gemüt auswirkt.

Die Zirbe gilt seit Jahrhunderten als »Königin der Alpen«. Sie wächst noch auf 2500 Metern - die Waldgrenze in den Alpen liegt normalerweise bei etwa 1800 Metern. In dieser Höhe also herrschen extreme Bedingungen, denen der Zirbenbaum trotzen muss. Dadurch entwickelt er bestimmte Stoffe, die auch gestressten Menschen helfen können. Dieser Meinung sind zumindest die Wissenschaftler, die in Graz eine kleine Studie zur gesundheitlichen Wirkung von Zirbenholz durchgeführt haben. Sie fanden heraus, dass die duftenden Öle der Zirbe Kreislauf, vegetatives Nervensystem und eben den Schlaf positiv beeinflussen können. Schläft man längere Zeit in einem Zirbenbett oder mit Zirbenkissen soll sich das auch super aufs Herz auswirken: Weil man sich in der Nacht so richtig erholt, ist die Herzfrequenz tagsüber niedriger, man »spart« sich um die 3500 Herzschläge und seinem Herz täglich eine gute Stunde Arbeit. Ha! Ist also vielleicht wirklich was dran an der Sache mit dem Zirbenkissen. Ich sofort ins Internet und mir hier eins für zuhause bestellt. Jetzt riecht es in meinem Schlafzimmer ein bisschen nach Wald. Und das ist auf alle Fälle schonmal erholsam.