Auf Tuchfühlung

Man kann sich das kaum vorstellen, aber antiken Tempel und Statuen waren einmal so farbenfroh wie diese Seidentücher.

Bisweilen noch hört man das Gerücht, heutige Stadtkinder dächten, Kühe wären lila. Man tut den Kindern unrecht. Wenn überhaupt, dann denken sie, Kühe könnten fliegen und dabei mit Neon-Farbkugeln auf andere Kühe schießen. Überwiegend sind Kinder klüger als Erwachsene. Die glauben nämlich, antike Statuen und Tempel wären immer aus weißem Marmor gewesen. In Wirklichkeit strichen die Griechen die Akropolis bunt an und schminkten ihre Götterbilder auf eine Art, die uns heute im Säulengang schrill vorkäme – nachzuschlagen unter »antike Polychromie«. Die Jahrhunderte haben die Farbe abgewaschen. Zur besseren Vorstellung der Originalkunst hier im Bild eine farbenfrohe Büste und dazu ein wirklich buntes Tuch – mythologisch passend von Hermès. Ja, so bunt trieben es die alten Griechen. Und wie die Kühe damals aussahen, kann man sich jetzt auch ungefähr vorstellen.

Auf Tuchfühlung: Limitierte Seidencarrés »Bride de Cour« von Hermès, angefertigt zur Neueröffnung der Boutique in München am 16. März 2017
 

Foto: Jason Evans