Wer zuletzt lacht

Die Wissenschaft weiß: Frauen sind im Alter glücklicher als Männer. Weil sie fünf ganz entscheidende Dinge können.

1. Allein leben

Frauen sind es gewohnt, ihren Alltag zu organisieren. Meist haben sie sich um eine Familie gekümmert und dabei gelernt, sich auch um sich selbst zu kümmern. Das kommt ihnen zugute, wenn sie älter und alleinstehend sind: »Männer sind es gewohnt, versorgt zu werden«, sagt die Soziologin Ursula Richter. »Wenn im Alter niemand mehr da ist, der sich um sie kümmert, wissen sie nicht mehr weiter.« 2. Freundschaften pflegen

Frauen sind kommunikativer als Männer, sie haben Freundinnen, engagieren sich häufig sozial, kennen viele Leute – das alles kann entscheidend zur Lebenszufriedenheit beitragen. Der Freundeskreis vieler alter Männer beschränkt sich hingegen auf die Ehemänner der Freundinnen ihrer Frau oder ein paar ehemalige Kollegen. »Selbst mit ihren Freunden führen Männer oft nur ausgesprochen sachliche Gespräche«, sagt die Psychotherapeutin Eva Jaeggi, Autorin des Buches Tritt einen Schritt zurück und du siehst mehr. Gelassen älter werden. »Sie müssen lernen, ihre Kontakte nicht schleifen zu lassen und Gespräche inhaltlich besser zu füllen.«

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3. Neugierig bleiben

Die heute 60-Jährigen gehören zur ersten Generation der emanzipierten Frauen und sind vom Geist der 68er geprägt, schreibt die Soziologin Ursula Richter in ihrem Buch Ab Sechzig leb ich anders, als ihr denkt. Anpassung ist für diese Frauen keine Alternative, zwischen Rebellion und Erfahrung erfinden sie sich jenseits bekannter Rollenmuster neu. Diese Offenheit für neue Lebensentwürfe fällt vielen Männern schwer.

4. Mit Veränderungen umgehen

Die Biografien von Frauen verlaufen selten geradlinig: Sie kriegen Kinder, pausieren beruflich, steigen später wieder in den Job ein. Sie sind also auch im Alter flexibler, wenn ihr Leben nach dem Tod von Mann oder Freunden auf den Kopf gestellt wird. Männer reagieren auf Veränderungen oft verzweifelt, Frauen pragmatisch. Sie können sich beispielsweise auch neue Wohnformen wie Alten-WGs vorstellen, Männer sehr viel seltener.

5. Sich nicht so wichtig nehmen

Männer definieren sich sehr stark über beruflichen Erfolg.Im Ruhestand fühlen sie sich daher oft überflüssig. Frauen dagegen passen auch ihr Selbstbewusstsein den Veränderungen im Alter an, blicken meist etwas gelassener und weniger ichbezogen auf das Leben. Das macht den Umgang, den die Kränkungen des Alters häufig mit sich bringen, leichter. »Frauen, die heute alt sind, wurden bereits so erzogen, dass sie sich nicht in den Mittelpunkt stellen sollen«, erklärt Eva Jaeggi. »Das kann man bedauern, beim Altern hat es aber auch Vorteile.«