K - Karwendel

Was für eine Dampfküche! Die Sicht beträgt kaum einen Meter, die gegenüberliegende Steinwand verschwindet hinter nebligen Schwaden. Dann werde ich auf einer Steinplatte unter einer fluffigen weißen Masse begraben. Zum Glück nicht auf der Westlichen Karwendelspitze, sondern bei der Seifenschaum-Massage im Hamam, dem neuen türkischen Dampfbad von Schloss Elmau, wo mein gebeutelter Körper nach der Überwindung von mehr als tausend Höhenmetern wieder in Form gebracht wird. Am frühen Morgen bin ich über den Ochsenbodensteig durchs Dammkar in Richtung Gipfel gewandert, die längste Skiabfahrt Deutschlands hinauf. Das Geröll war von einer dünnen Schneeschicht bedeckt, dichte Nebelfelder umhüllten die Felsen. Als ich nach schweißtreibendem Anstieg den Grat unterhalb des Gipfels erreiche, ist es mit der herben Atmosphäre dieses Bergmassivs aber vorbei: Ein Fernsehteam ist mit der nahen Seilbahn heraufgefahren. Die Fernsehfritzen rutschen auf Turnschuhen herum, die Westliche Karwendelspitze erreiche ich vor ihnen. Am Gipfelkreuz reißen für einen Moment die Wolken auf, geben den Blick ins Isartal und auf das Karwendel-Massiv frei.

Im vergangenen Jahr wurde das Karwendel zur schönsten Wanderregion Deutschlands gewählt. Nun weiß ich, warum.

Höhe: 2385m
Übernachten: Schloss Elmau, Tel. 08823/18-0, www.schloss-elmau.de, DZ ab 199 Euro pro Person inkl. Halbpension und Kulturprogramm.
Essen: Erbsen- oder Gulaschsuppe in der Dammkarhütte.
Unbedignt: Fernglas einpacken, unterhalb der Dammkarhütte springen viele