Auf der rechten Seite des Flusses Guadalquivir: die imposante Kathedrale und die Altstadt. Gegenüber, im Stadtviertel Triana, die Straßen der Kachelmacher, die (1) Uferzeile Betis mit ihren Nachtclubs und Restaurants. In den Hinterhofkaschemmen kann man hier nachts erleben, wie der »Neo Flamenco« auch das konservative Andalusien aufmischt. Die Bands verzichten auf Folklore und Kastagnetten, stattdessen improvisiert Miguel Poveda, der schwule Star der Szene, zu Hip-Hop-Beats. Weiter nördlich das Gelände der Expo 1992, das nun Patina angesetzt hat. Mit diesem groben Raster im Kopf geht es auf Entdeckungsreise. Dabei stößt man überall auf Modernisierungsträume, die Sevilla gerade verändern. Die neue Tram-Linie auf der zentralen Avenida de Constitución oder die biomorphen Riesenpilze aus Beton und Holz, die die (2) Plaza de la Encarnación wie ein Zeltdach überspannen. Wer den Sevillanos schon mittags beim Gestikulieren und Trinken zuschauen will, schlendert gegen halb zwei zur (3) Kirche El Salvador. Hier versorgen Bierstuben und Bodegas ihre Gäste mit Tapas und Getränken. Im Sommer spenden Markisen, die über den ganzen Platz gespannt sind, den nötigen Schatten vor der andalusischen Sonne.

Das (4) Hotel Alfonso XIII wurde 1929 zur ibero-amerikanischen Ausstellung als nobelstes Haus der Stadt eröffnet. Es gehört bis heute zu den europäischen Top-75-Hotels. Calle San Fernando 2, Tel. 0034/95/491 70 00, DZ ab 359 Euro, www.hotel-alfonsoxiii.com. Am besten kehrt man auf einen Fino ins (5) El Rinconcillo (»Das Eckchen«) aus dem Jahre 1670 in der Calle Gerona 40 ein oder auf einen Kaffee in die Szenelounge (6) Alfalfa 10, Plaza Alfalfa 10. Die 1847 gegründete (7) Hutmanufaktur Antonio García Sombreros sorgt in ihrem kleinen Eckladen für messerscharfen Caballero-Stil – für die Style-Berater von Madonna genauso essenziell wie für Flamenco-Liebhaber. Calle Alcaicería 25, Tel. 0034/95/422 23 20. Der Besuch eines Fußballspiels beim (8) FC Sevilla im Stadtteil Nervion beginnt mit einer Überraschung: Kein Sportpark, sondern ein Einkaufszentrum steht da. Doch keine Angst: Die mosaikverzierte Haupttribüne liegt direkt dahinter.