Meerschweinchen Blondi

Sein Haustier hieß Blondi. Der kleine Liam spricht mit uns über die Beerdigung, seine Trauer und den Mut von Blondi.

SZ-Magazin: Hallo Liam, bist du noch sauer auf den Hund, der Blondi tot gebissen hat?
Liam: Nein, das ist doch sein Instinkt. Ich war nie sauer auf den Hund. Aber traurig. Weil Blondi ein ganz besonderes Meerschweinchen war. Sie war mutiger als die anderen.

Woran erkennt man den Mut eines Meerschweinchens?
Blondi ist immer als Erste nach vorn gekommen. Die anderen, Elvis, Mini und Molli, haben sich versteckt. Blondi hat sich auch streicheln lassen.

Deine Eltern waren noch mit Blondi beim Tierarzt.
Ja, und wir haben sehr gehofft, dass sie überlebt. Sie lag dann da, und irgendwann hat sie nicht mehr geatmet. Dann habe ich geweint. Aber später habe ich zur Ablenkung einen Film geguckt. Das ging.

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Wo ist denn das Gefühl: Trauer?
Im Herzen und im Gehirn. Aber ich kann jetzt schon wieder über Blondi reden, ohne zu weinen.

Habt ihr Blondi beerdigt?
Ich habe Blondi einen Pappkarton als Sarg gemacht und ihren Namen auf alle Seiten geschrieben. Wir sind am nächsten Tag in unseren Garten gefahren, haben ein tiefes Loch gegraben und sie mit einem Trauerbrief beerdigt.

Was glaubst du, wo Blondi jetzt ist?
Ich hoffe, im Paradies. In einem Haus, mit ganz vielen Pflanzen, die sie mag, wie Löwenzahn. Keine Vögel, die sie essen. Und kein Hund.

Hast du ein neues Meerschweinchen bekommen?
Ich habe zwei neue. Motte und Lotte. Wir haben sie aus dem Tierheim geholt. Aber sie sind auch nicht so mutig wie Blondi.

Foto: ddp (Symbolfoo)