Meikes Reisebüro (5): Honolulu

Zwölf Monate, zwölf Orte – unsere Kollegin fährt ein Jahr lang um die Welt und erledigt Aufträge der Leser. Auf Hawaii ist ihr das allerdings etwas schwer gefallen.

»Du hast dieses Mal nur eine halbe Seite Text«, hieß es aus der Redaktion. Halleluja! Es gibt einen Gott, und er ist Hawaiianer. Denn ganz ehrlich: Ich hatte einen etwas dünnen Monat. Soweit ich es rekonstruieren kann, bin ich morgens aufgewacht, habe dann viel aufs Wasser gestarrt und am Ende des Tages gab es immer einen Mai Tai. Sonst kann ich mich an nichts erinnern. Es war, als ob mir das Hirn rausgesaugt worden ist und die Antriebskraft gleich mit. Die Symptome sind bekannt, die Krankheit heißt Polynesian Paralysis und befällt jeden, der nach Hawaii kommt. Hoffentlich finden sie nie ein Mittel dagegen.

Gottlob waren aber auch die Aufträge der SZ-Magazin-Leser dieses Mal Aufforderungen zum Nichtstun. Bitte finden Sie den besten Mai Tai. Gern: im »Halekulani Hotel« hat er am wenigsten Zucker und am meisten Alkohol. Essen Sie einen »Dark Chocolate with Raspberry«-Bar von Godiva. Den gibt es zwar überall, aber in der warmen Nachtluft von Honolulu schmeckt er einfach einmalig. Erledigt und: stimmt. Kauf mir eine rosa Ukulele oder lerne selbst ein Stück, das Du mir dann beibringst, wenn Du wieder nach Hause kommst. Liebe Imke: Rosa Ukulelen sind Touristenschrott, ich habe stattdessen eine heimisch gefertigte Leolani gekauft und drei Stunden Unterricht bei Roy Sakuma Ukulele Studios genommen. Meine Lehrerin hieß Kylie und ich kann jetzt Can’t Help Falling In Love. Gern geschehen.

Es gab gleich zwei Aufträge, die belegten, dass es doch Bier auf Hawaii gibt. Einmal sollte ich im Institute for Astronomy Freitag nachmittags ein Bier mit den Forschern trinken (die sich als nicht halb so nerdig entpuppten wie gedacht), einmal für einen besonders freundlichen Hotelmitarbeiter zum Dank ein dunkles Weißbier auftreiben. Geschafft: die Liquor Collection in Honolulu führt Ayinger Dunkel Weiße für 4,19 Dollar die Flasche.

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An dieser Stelle einen herzlichen Dank an die Leser. Nicht ich tue ihnen einen Gefallen, sondern sie mir. Ohne Kate Gottwald hätte ich nie den Hunakai Beach entdeckt, ohne Horst Lohr nie den Byodo-In-Tempel. Und ohne viele andere nie solche netten Bekanntschaften zum Mai-Tai-Testen.
Mehr Informationen über Meike Winnemuths Reiseplan finden hier. Zum Reiseblog von Meike Winnemuth geht es hier.

Foto: Camillo Büchelmeier