Rohrnudeln mit Marillenkompott

Hefeteig wird von der Mär begleitet, er sei heikel. Ganz so launisch ist er aber eigentlich gar nicht, wie dieses Rezept beweist.

Man muss eigentlich nur drei einfache Regeln beachten, damit der Hefeteig gelingt: Es braucht ausreichend Zeit, eine warme Küche, und die Hefe bzw. die zugeführten Zutaten dürfen nicht über 37 Grad erhitzt werden, da sonst Hefebakterien abgetötet würden und der Teig nicht mehr aufgehen könnte. Für mich ist das Schönste am Hefeteig übrigens der verführerische Mehlspeisen-Duft in der Küche. Und ich bin jedes Mal glücklich, wenn der Teig so richtig gut gelungen ist, und die Rohrnudeln, wenn man sie teilt, leicht, luftig und locker auseinanderfallen.

Rohrnudeln mit Marillenkompott
(6 Personen)

500 g Mehl,
30 g Hefe,
170 g Milch,
30 g Sahne,
70 g Butter,
6 g Salz,
Mark von 1 Vanilleschote,
Zitronenzesten,
1 Spritzer Rum,
50 g Zucker,
1 Ei,
2 Eigelb,
Zimtzucker,
10 Marillen,
100 g Zucker,
Saft von 1 Zitrone,
300 g Weißwein,
die ausgeschabte Vanilleschote,
1/2 Zimtstange,
Zitronenzesten,
7 g Vanillepuddingpulver oder Stärke, je 1 Stamperl Marillenlikör und -schnaps

Mehl in Schüssel sieben, Mulde hineindrücken, Hefe einbröckeln, lauwarme Milch und Sahne dazu, mit etwas Mehl einen Vorteig glattrühren. An warmem Ort 20 Minuten gehen lassen. Zimmerwarme, gewürfelte Butter um die Mulde auf dem Mehl verteilen, ebenso Rum, Vanille, Zucker. Eier zugeben, alles mit einem Holzlöffel zu glattem Teig verarbeiten. 20 Minuten gehen lassen. Auf bemehlter Fläche 2 cm hoch ausrollen, Ringe ausstechen, Kugeln formen, in gebutterte, mit Zimtzucker ausgestreute Form setzen. An warmem Ort 20 Minuten gehen lassen, mit flüssiger Butter bestreichen, bei 180 Grad im Ofen 30 Minuten backen. Lauwarm auf ein Blech stürzen. Marillen waschen, vierteln. Zucker karamellisieren, mit Zitrone ablöschen, Weißwein zugeben. Vanilleschote, Zimt, Zesten zufügen, mit Stärke abziehen, Marillen einlegen, aufköcheln. Mit Likör und Schnaps verfeinern und zu den noch lauwarmen Rohrnudeln servieren.

Foodfoto: Reinhard Hunger, Styling: Volker Hobl, schwarz-weiß Foto: Jo Jankowski