Sagen Sie jetzt nichts, Roland Emmerich

Ein Interview, in dem der Regisseur nichts sagt und doch alles verrät: über Sciene Fiction, Popcorn und sein gestörtes Verhältnis zum Feuilleton.

    Name: Roland Emmerich
    Geboren: 10. November 1955 in Stuttgart
    Beruf: Regisseur und Produzent
    Ausbildung: Münchner Hochschule für Fernsehen und Film
    Status: Master of Disaster

    Eigentlich mag er das ja gar nicht: vor der Kamera stehen. »Das ist mir a little awkward«, sagt er, »unangenehm.« Doch während des Interviews ist davon nichts zu spüren. Roland Emmerich gestikuliert, posiert, schneidet Grimassen. Wenn er spricht, mischt sich das Schwäbisch seiner Kindheit mit dem amerikanischen Slang seines Erwachsenenlebens. Früher nannten ihn Kritiker wegen seiner Vorliebe für effekthaschende Blockbuster etwas despektierlich »das Spielbergle aus Stuttgart-Sindelfingen«.

    Heute gehört Emmerich neben Steven Spielberg zu den erfolgreichsten Regisseuren Hollywoods. Sein neuer Film Anonymous ist keine Weltuntergangsschlacht á la Independence Day und auch kein Katastrophenszenario wie The Day After Tomorrow. Anonymous beschäftigt sich mit der ernst gemeinten Frage, ob William Shakespeare tatsächlich der Autor der ihm zugeschriebenen Werke ist. Der Weltuntergang fällt diesmal also aus, Emmerich rüttelt nur ein bisschen an unserem Weltbild. Schade eigentlich. Anonymous kommt am 10. November in die Kinos.

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    Fotos: Alfred Steffen