Sagen Sie jetzt nichts, Pius Heinz

Ein Interview, in dem der Poker-Weltmeister nichts sagt und doch alles verrät: über sein Pokerface, Boris Becker und das entscheidende Quäntchen Glück.


    Name:
    Pius Heinz 
    Geboren: 4. Mai 1989 in Euskirchen 
    Beruf: Professioneller Pokerspieler 
    Ausbildung: Studium der Wirtschaftspsychologie in Köln (unterbrochen)
    Status: Pokerpapst Pius I.

    Die Profis sagen: »Wenn du nach 20 Minuten am Pokertisch noch nicht erkannt hast, wer der Trottel ist, dann bist du es.« Der Spruch leuchtet jedem ein, der schon mal gepokert hat. Pius Heinz muss sich da keine Gedanken machen: Vor zwei Monaten sicherte sich der junge Rheinländer als erster Deutscher bei den »World Series of Poker« in Las Vegas den Weltmeistertitel und gewann 6,3 Millionen Euro. Dieser Sieg katapultierte ihn aus der dunklen Nische des Poker spielenden Studenten ins TV-Rampenlicht und auf Seite eins der Bild-Zeitung. »Seitdem hatte ich kaum eine ruhige Minute«, sagt Heinz. Vielleicht hat er deshalb dunkle Augenränder. Zum Interview erscheint er in seinem weißen Glückspulli, den er während des Turniers trug. Noch bevor er Weltmeister wurde, unterschrieb Heinz einen Vertrag als Pokerprofi beim Online-Anbieter »Pokerstars«. Sein Studium hat er mittlerweile unterbrochen. Zurzeit tourt er durch Europa. Jeder Turnierveranstalter will ihn im Startfeld haben, jeder Spieler ist heiß darauf, den Weltmeister zu schlagen.

    Fotos: Heinz Augé