»Manchmal bemitleiden wir unsere Männer«

Extremsportler suchen das Abenteuer und lieben die Lebensgefahr. Aber wie geht es dabei denen, die zu Hause bleiben? Wir haben uns mit ihren Frauen unterhalten.

SZ-Magazin: Frau Valérien-Glowacz, Frau Fasching, wie ist es, mit einem Menschen verheiratet zu sein, der Felswände im Himalaya besteigt, mit dem Fahrrad quer durch Australien fährt und regelmäßig in Lebensgefahr schwebt?
Tanja Valérien-Glowacz: Immer anders, weil es keinen Alltag gibt, zumindest nicht in der Zweisamkeit. Mein Mann ist sieben bis acht Monate im Jahr nicht zu Hause.
Doris Fasching: Wir haben letztes Jahr mal nachgezählt. Wolfgang war 27 Wochen unterwegs. Gerade plant er wieder eine Tour: die sieben höchsten Gipfel der Alpen in zwölf Tagen, die Strecken zwischen den Bergen will er mit dem Rad zurücklegen.

Gemeinsames Frühstück, Grillen mit den Nachbarn – wie schwer fällt es Ihnen, auf ein klassisches Familienleben zu verzichten?
Valérien-Glowacz: Sie meinen, ob ich mir einen spießigen Mann wünsche? Selten, sehr selten.

Aber manchmal schon.
Valérien-Glowacz: Ja. Wenn wir zum zehnten Mal bei Freunden eingeladen sind und ich zum zehnten Mal sagen muss: Tut mir leid, aber Stefan kommt nicht mit. Meine Freundinnen nennen ihn schon den Phantommann, dabei sind wir schon sieben Jahre verheiratet.
Fasching: Ich könnte mich nie in einen normalen Mann verlieben.

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Was ist denn ein normaler Mann?
Fasching:
Zum Beispiel der Briefträger, der bei uns jeden Morgen um neun die Post bringt und um 16 Uhr nach Hause kommt. Ich finde es langweilig, wenn jeder Tag gleich abläuft.
Valérien-Glowacz:
Frauen wollen Männer doch immer ein wenig zähmen. Aber unsere Typen, das sind knochenharte Brocken, die lassen sich nicht so einfach verbiegen, und das reizt uns.
Fasching: Aber manchmal ist es auch anstrengend. Mein Mann ordnet alles, was wir unternehmen, seinem Training unter. Wenn wir Freunde in Innsbruck besuchen, nehmen wir das Rad im Kofferraum mit, damit er zurückradeln kann. Wenn wir in einem Hotel sind, holt er am Morgen die Laufschuhe raus. Wirklich entspannt ist er nur nach großen Expeditionen.
Valérien-Glowacz: Also wenn ich Stefan nach drei Monaten Patagonien am Flughafen abhole, schwärmt er mir schon im Auto von der nächsten Wand in Britisch-Guyana vor. Weiße Flecken im Terminkalender mag er gar nicht.

Sie haben ja sogar während eines Radrennens geheiratet, Frau Fasching.
Fasching: Ja, zwischen der sechsten und siebten Etappe der »Crocodile Trophy«, das ist ein zehntägiges Rennen quer durchs australische Hinterland. Wir haben uns einen kleinen Leuchtturm ausgesucht, keine Freunde, keine Gäste, nur Sekt im Plastikbecher. Für die Hochzeitsnacht sind wir ausnahmsweise in ein Hotel.

Wie viel kriegen Sie eigentlich mit von den Abenteuern Ihrer Männer am Ende der Welt?
Fasching: Als Wolfgang noch an diesen Extremradrennen teilgenommen hat, bin ich im Wohnmobil mitgefahren. Ich habe die Routen zusammengestellt und stündlich sein Facebook-Profil für Sponsoren und Journalisten aktualisiert. Inzwischen geht er vor allem in die Berge, da habe ich nichts verloren, ich kann ja schlecht im Basislager auf ihn warten. Trotzdem unterstütze ich ihn, beschrifte die Bergkarten, besorge die Ausrüstung, Steigeisen, Pickel, Seile, einfach alles. Es klingt komisch, aber ich weiß oft mehr über den Berg als er.
Valérien-Glowacz: Bei uns ist das anders. Diese Klettertouren sind allein Stefans Welt, in die er regelmäßig abtaucht. Ich darf höchstens das Sponsorenzeichen auf seine Jacke bügeln.
Fasching: Das mache ich auch.
Valérien-Glowacz: Ich glaube, er fürchtet, dass ich ihn durch meine Angst limitieren könnte, sodass er nicht mehr aufbrechen kann. Aber er muss aufbrechen, weil es Teil seiner Natur ist. Es war nicht leicht, aber ich habe gelernt, dass ich diese Erlebnisse nicht mit ihm teilen kann. Abgesehen davon will ich da auch gar nicht mit, das ist nicht meine Welt.
Fasching: Hat er Sie trotzdem mal mitgenommen?
Valérien-Glowacz: Nur in die Kletterhalle nach München-Thalkirchen. Ich hing oben an der Wand und er stand unten, um mich zu sichern, als ich durch die ganze Halle schrie, ob er sicher sei, dass er die Knoten auch richtig gemacht hat. Alle haben gelacht. Ich glaube, es war ihm ziemlich peinlich. Für die Leute dort ist er ja so eine Art Star.

»In einen Mann ohne Leidenschaft könnte ich mich nicht verlieben«


Wie kommen Sie mit einem Mann klar, der so viel Distanz braucht?
Valérien-Glowacz: Er ist viel unterwegs, nicht distanziert, das ist ein Unterschied. Stefan ist eine richtige Klette, die viel Nähe braucht. Er ist ein verbindlicher und aufmerksamer Mensch, der zuhört, nachfragt und sich an alles erinnert, was ich ihm erzählt habe. Und wenn wir am Strand sind, geht er nicht den ganzen Tag Kitesurfen, sondern liegt faul im Sand und spielt mit den Kindern.
Fasching: Wie gehen Sie mit Ihrer Angst um? Als ich mich vor elf Jahren in Wolfgang verliebt habe, ist er kurz drauf zum Mount Everest aufgebrochen. Er war vier Monate weg, aber wir haben täglich Gedanken ausgetauscht.

Das müssen Sie erklären.
Fasching: Wir haben ein Ritual. Jeden Tag um sieben Uhr morgens unserer Zeit gehen wir parallel in eine Tiefenentspannung und denken aneinander. Das geht so weit, dass wir Bilder austauschen können. Ich sehe dann, was er anhat oder wie es im Lager aussieht.
Und das funktioniert?
Fasching: Ja, dieses Jahr ist der Bergsteiger Gerfried Göschl abgestürzt. Seine Frau hat mir erzählt, wie sie ganz plötzlich gewusst hat, dass er nicht mehr zurückkommen wird. Es gibt da eine Verbindung.
Valérien-Glowacz: Also ich habe mehr Angst, wenn er Auto fährt, als wenn er im Gebirge ist.
Fasching: Fährt er so schlecht?
Valérien-Glowacz: Nein, aber fahrig. Er telefoniert, schreibt SMS, futtert irgendwas von der Tankstelle. In den Bergen ist er hoch konzentriert, auch verantwortungsbewusst. Ich spüre, dass er alles tut, um lebendig zurückzukehren. Letzten Winter war er im Himalaya. Da hatte ich zum ersten Mal das Gefühl, dass die Wand, die er sich vorgenommen hatte, eine Nummer zu groß für ihn war.

Woran haben Sie das gemerkt?
Valérien-Glowacz: An seiner Stimme, wenn wir über Satellitentelefon miteinander gesprochen haben. Man muss sich das vorstellen, eine unbestiegene Steilwand von 5000 bis 7100 Meter, meterhoher Schnee, heftige Stürme, jede Sekunde kann eine Lawine abgehen. Ich habe seine Ehrfrucht gespürt, auch seine Angst. Er musste nach einer Seillänge abbrechen, das Wetter war zu schlecht.
Fasching: Will er es noch mal versuchen?
Valérien-Glowacz: »Da fahre ich nicht mehr hin«, hat er gesagt, aber einige Wochen später meinte er plötzlich: »Na ja, einmal könnte ich es ja noch probieren.« Da habe ich ihm klargemacht, dass ich das nicht will.
Fasching: Mein Mann ist letztes Jahr in eine Steinlawine geraten. Ich saß zu Hause und hörte plötzlich im Radio: »Fasching – abgestürzt.« Ich bin fast durchgedreht und habe ihn hundertmal auf seinem Satellitentelefon angerufen. Keine Chance. Irgendwann hat er sich dann gemeldet: »Du«, meinte er, »ich komme erst mal nicht nach Hause.« Der hat sich wirklich geschämt, dass er mit dem Hubschrauber ins Krankenhaus gebracht worden war. Sein Knöchel war total zerquetscht, sein Fuß dick wie ein Fußball. Vier Wochen später wollte er zum K2 aufbrechen – mit gebrochenem Knöchel. Da habe ich aber Stopp gesagt. Und ich glaube, er hat gespürt, wie ernst es mir war.

Bei aller Sorge – bewundern Sie Ihre Männer auch für ihren Mut?
Valérien-Glowacz: Ja, in einen Mann ohne Leidenschaft könnte ich mich nicht verlieben.
Fasching: Ich bewundere ihn für seine Zielstrebigkeit, freue mich aber auch, wenn ich merke, dass er von mir ein bisschen Gelassenheit lernt. Wissen Sie, ich bin ein zufriedener Mensch. Wenn ich morgens aufwache, muss ich nicht auf einen Berg rennen, um mich zu spüren. Wenn mein Mann aufsteht, schaut er als Erstes, wie das Wetter ist, und wenn es regnet, ist er schlecht gelaunt, weil er nicht draußen trainieren kann.

Wie sind die ersten Stunden, wenn Ihre Männer von einer Tour zurückkommen?

Valérien-Glowacz: Wenn er aus der Ankunftshalle am Flughafen kommt, ist es jedes Mal so, als würde ich mich neu in ihn verlieben. Sein Gesicht ist dann ausgemergelt, er sieht müde aus. Und dann löst sich mit dem ersten Blick diese Sehnsucht, das ist ein sehr intensiver, auch erotischer Moment.

Was sprechen Sie in den ersten Stunden miteinander?
Valérien-Glowacz: Wenig. In drei Monaten rückt man ganz schön auseinander, da muss man sich erst wieder entdecken. Wir würden nie sofort in ein schickes Restaurant gehen oder zu zweit auf die Malediven fliegen, um seine Rückkehr zu feiern.
Fasching: Stimmt. Wir verbringen die ersten Tage auch immer sehr zurückgezogen in den Bergen. Früher sind wir uns nach seinen Rennen in die Arme gefallen. Danach sind wir ins Hotel und haben sofort geschlafen. Diese Radrennen waren eine extreme Belastung: 5000 Kilometer in sieben Tagen, durch Gebirge, durch Sandstürme, mit einer Stunde Schlaf pro Nacht.
Valérien-Glowacz: Wir machen das auch ganz still, fahren nach Hause, kochen was mit den Kindern, essen gemeinsam, schauen uns an. Es ist aufregend genug, dass wir uns wieder haben.

Wann haben Sie Ihren Mann zuletzt euphorisch erlebt?
Fasching: Eigentlich noch nie.
Valérien-Glowacz: Solche Menschen sind nie zufrieden, nie angekommen, jedes Ziel ist nur ein Zwischenziel. Er hat mir mal verraten, dass er nur in dem Moment total glücklich ist, in dem er den letzten Zug an der Wand macht.

Kränkt es Sie, dass nicht Sie es sind, die Ihren Mann glücklich machen kann?
Valérien-Glowacz:
Ich bemitleide ihn eher. Ich habe ihn schon so oft gefragt: »Was suchst du? Spürst du dich nicht genug?« Ich habe zwei Kinder zur Welt gebracht, das reicht mir als Grenzerfahrung. Und ja, manchmal denke ich darüber nach, was das Wichtigste in seinem Leben ist.
Fasching: Mit welchem Ergebnis?
Valérien-Glowacz: Dass er diese Abenteuer braucht, aber eben auch die Kinder und mich. Wenn er zu Hause ist, steht er um fünf Uhr auf, um zu trainieren, schlüpft aber um neun Uhr auch mal wieder zu mir ins Bett, weil er auch diese Nähe und Geborgenheit sucht. Aber Sie haben recht, ich allein genüge ihm nicht. Trotzdem wäre es ein großer Fehler, wenn ich gegen seine Leidenschaft wie gegen eine Geliebte ankämpfen würde. Es gibt diesen Nebenbuhler, die Berge, das Abenteuer, das muss ich annehmen.
Fasching: Unser Modell hat aber auch Vorteile. Ich genieße es auch, wenn er ein paar Wochen nicht da ist. Es gibt keinen Streit, ich kann ein paar Dinge abarbeiten. Umso intensiver leben wir zu zweit, wenn er zurück ist. Das ist immer ein Geschenk.
Valérien-Glowacz: Die Wahrheit ist: Wenn man mit so einem Menschen zusammen ist, muss man sich selbst mögen. Man muss stark und selbstbewusst sein, anders geht es nicht.
Fasching: Ja, ausgeglichen, souverän, aber auch rücksichtsvoll. Es ist ja nicht so, dass ich im Bett liege und die Stunden zähle, bis er wiederkommt. Im Gegenteil, ich lebe viel selbstständiger als die meisten Frauen. Ich habe unseren kompletten Hausbau organisiert und muss jeden Tag wichtige Entscheidungen treffen.
Valérien-Glowacz: Wenn man versucht, einen solchen Mann einzuengen, verlässt er einen sofort, nein, er würde sich nicht mal verlieben. Es gibt diesen schönen Satz von Rainer Maria Rilke: »Weil ich niemals dich anhielt, halte ich dich fest.« Das ist der Schlüssel zu meinem Mann.

Foto von Wolfgang Fasching: G. Weixelbaumer

»In einen Mann ohne Leidenschaft könnte ich mich nicht verlieben«

Was für Gemeinsamkeiten haben Sie mit Ihren Männern?
Valérien-Glowacz: Gemeinsamkeiten ist der falsche Begriff. Wir haben keine Gemeinsamkeiten, wir lieben uns. Aber wir haben unsere Rituale. Wenn er zu Hause ist, kocht er jeden Abend. Er schlendert dann oft zwei Stunden durch den Supermarkt, um die richtigen Gewürze zu finden. Wenn er zu Hause am Herd steht und auf mich wartet, dreht sich das Prinzip um. Außerdem sorge ich dafür, dass wir alles nachholen, wenn er zurück ist: Freunde treffen, nach Paris fahren, ins Kino gehen – machen wir alles, keine Angst.
Fasching: Ganz ehrlich, ein paar Tage durch Paris schlendern, das wäre bei uns schwierig. Selbst wenn wir abends gemütlich auf dem Sofa liegen, surft Wolfgang nebenbei im Internet und plant die nächste Tour. Das ist schon ein bisschen zwanghaft. Eigentlich ist er nur nach dem Training ganz bei sich, da wirkt er für ein paar Stunden absolut glücklich.
Valérien-Glowacz: Ich weiß, was Sie meinen. Wenn Stefan von der Wand nach Hause kommt, schläft er oft wie ein kleiner Junge auf dem Sofa ein. Stefan ist 47 Jahre alt, manchmal frage ich mich schon, wie das werden soll, wenn er älter ist.
Fasching: Mein Mann ist 45, für einen Ausdauersportler schon ein kritisches Alter.
Valérien-Glowacz: Ich habe ihn neulich auf seinen 50. Geburtstag angesprochen, das wollte er gar nicht hören. Ich habe ihn dann getröstet: »Schau mal, der Messner hat das auch gepackt«, aber das wollte er erst recht nicht hören. Manchmal glaube ich – und das klingt jetzt extrem – dass solche Menschen gar nicht alt werden wollen, dass sie lieber aus Versehen an einem Felsen abrutschen, um als Held zu sterben.

Kalkulieren Sie ein, dass etwas passieren kann und Sie den Rest Ihres Lebens allein verbringen?
Fasching: Ja, wenn wir uns verabschieden, ist das kein normales Tschüss-Sagen. Es kann jedes Mal ein Abschied für immer sein. Das geht mir schon nahe.
Valérien-Glowacz: Manchmal schreibe ich in Gedanken die Abschiedsrede für die Beerdigung. Ich überlege mir dann genau, wie ich an die Nummern seiner Freunde kommen würde. Ich glaube, das ist ein Schutz. Dass man Dinge, vor denen man Angst hat, vorwegnimmt, um sie in Schach zu halten.
Fasching: Wenn Wolfgang aufbricht, baue ich eine Woche vorher automatisch eine Schutzmauer auf. Unser Kontakt ist dann weniger innig, wir sind distanzierter. Und ja, dann kommen mir auch solche Gedanken. Das geht so weit, dass ich mir überlege, wie ich das alles schaffen soll, das Haus, die Kinder. Und manchmal, wenn es an der Tür klingelt, denke ich schon: So, das ist jetzt die Polizei und sagt dir, dass er tot ist.

Reden Sie mit Ihren Männern über diese Angst?

Fasching: Selten. Ich will ihn nicht damit belasten.
Valérien-Glowacz: Man muss sie nicht ansprechen, sie ist ja immer da, auch unausgesprochen, schließlich weiß ich, dass er nicht ins Freibad geht, wenn er aufbricht. Ich spüre bei meinem Mann schon eine Todessehnsucht. Früher ist er ungesichert geklettert. Er kann mir bis heute nicht erklären, warum er das gemacht hat. Es muss ein Gefühl sein, das wir normale Menschen nie spüren, an dessen Grenze wir noch nicht mal kommen.
Fasching: Mein Mann hat so ein »Piep«-Kästchen dabei. Das sendet Signale, sodass ich auf Google Earth sehen kann, wo er gerade ist.
Valérien-Glowacz: Aber er könnte doch tot in der Gletscherspalte liegen.
Fasching: Nein, er muss das Signal aktiv auslösen.
Valérien-Glowacz: Und wenn das Piepen tagelang ausbleibt? Nein, mich würde so ein »Piep«-Kasten verrückt machen. Da wartet man ja ständig auf ein Lebenszeichen. Lieber höre ich ein paar Wochen nichts, dann denke ich, mein Gott, wahrscheinlich ist das Wetter schlecht. Ich war dabei, als Stefan am Telefon die Nachricht vom Tod seines Freundes und Seilpartners Kurt Albert erhalten hat. Er hat so geweint. Ich saß daneben und dachte nur: So könnte es dir auch mal gehen.

Können Abenteurer gute Väter sein?
Valérien-Glowacz: Natürlich ist Stefan nicht so oft da wie andere Väter, aber ich glaube, darauf kommt es nicht an. Man kann auch drei Stunden mit seinen Kindern Klötzchen aufeinanderschichten, ohne bei der Sache zu sein. Ich merke, wie seine Kinder auch über Tausende von Kilometern seine Liebe spüren. Und wenn er da ist, ist er voll da.

Glauben Sie, dass Ihre Beziehungen intensiver sind als die anderer Paare?
Fasching: Auf jeden Fall emotionaler. Ich bin gedanklich ja ständig bei ihm. Ich glaube nicht, dass es einer Frau, deren Mann im Büro ist, auch so geht.
Valérien-Glowacz: Die gegenseitige Anziehungskraft ist schon größer, weil sie ständig durch Sehnsucht verstärkt wird.
Fasching: Meine Freundinnen fragen mich schon manchmal, wie ich das alles aushalte.
Valérien-Glowacz: Schon klar, die lieben den ja auch nicht.

Foto von Stefan Glowacz: Klaus Fengler/Bilderberg

Fotos: Daniel Delang