Der lange Abschied

1998 haben wir zwei Fotografen in die Alpen geschickt, um Bilder von Gletschern zu machen. Jetzt, nur neun Jahre später, haben wir das Ganze wiederholt. Die Veränderungen sind erschütternd.

Mit seiner Eiszunge verdeckte der Morteratsch-Gletscher, in den Bündner Alpen gelegen, im Sommer 1998 weite Teile des Morteratsch-Tales. Doch das sollte sich ändern …

Wo einst die Eiszunge bleckte, ist heute Geröll zu sehen, selbst einige Gräser und Büsche sprießen zwischen den Steinen hervor. Im Vergleich zu 1998 ist der
Morteratsch-Gletscher 280 Meter geschrumpft.

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Wie ein gefrorener Wasserfall schob sich der Argentière-Gletscher 1998 ins Tal von Chamonix hinab.

Ski und Rodel schlecht – im Sommer 2007 stehen die Felswände unvereist
im Tal herum und der Gletscher zieht sich in höhere Regionen zurück.

In den neun Jahren, die zwischen diesen Bildern liegen, ist der Bossons-Gletscher oberhalb des gleichnamigen Dorfes im französischen Hochsavoyen deutlich schmaler geworden.

Wie eine Krone aus Eis sitzt der Tour-Gletscher auf einem Felsrücken im Mont-Blanc-Gebirge. In einigen Jahrzehnten, das ist bereits abzusehen, wird dieser Berg oben ohne in der Sonne baden.