Sagen Sie jetzt nichts, Cro

Seit etwa zwei Jahren hat Cro viel Erfolg und wenig Zeit. Der Musiker mit der Pandamaske im Interview ohne Worte über Hip-Hop-Posen, Kampfdrohnen und Sex mit Maske.

    Geboren: keine Angabe
    Beruf: Sänger, Musiker
    Ausbildung: Realschule, Ausbildung zum Mediendesigner
    Status: Puhhh, ein Bär

    Seit etwa zwei Jahren hat Cro viel Erfolg und wenig Zeit: Er fliegt förmlich in den Raum, schüttelt ein paar Hände, setzt sich die Pandamaske auf und posiert drauflos. Mit dabei ein PR-Berater, der konzentriert darauf achtet, dass die Maske nicht verrutscht, nicht dass am Ende noch ein Unglück passiert und ein Mundwinkel oder – noch schlimmer – ein Nasenflügel zu sehen ist. Cro und seine Bärchen-maske – was soll man dazu sagen? Die Idee ist nicht nur nicht neu, sie ist uralt. Kiss haben das gemacht. Auch Daft Punk oder Slipknot. Im Grunde gibt es nichts Konventionelleres als einen Sänger, der sich hinter einer Maske versteckt (und sich noch dazu weigert, sein Geburtsdatum zu verraten). Und trotzdem hat dieser junge Mensch, der eigentlich Carlo Waibel heißt, gerade unglaublich großen Erfolg. Vor drei Jahren hatte er gerade mal ein Mixtape vorzuweisen, heute läuft alle zehn Minuten irgendwas von ihm auf irgendeinem Radiosender. Macht er am Ende womöglich wirklich gute Musik? Auf jeden Fall ist es Tanz-Musik, Sommer-Musik, Autofahr-Musik, und irgendwann summt man mit, auch wenn man eigentlich auf Bach oder Metallica steht. Cros aktuelles Album trägt den Titel Melodie.

    Fotos: Rafael Krötz