Seltsame Stadt: Siebzig Kilometer von der einen Seite bis zur anderen, doch das historische Zentrum lässt sich mit der Trambahn in einer halben Stunde umfahren. Kuriose Küche: Lachs aus Tasmanien, Barsch aus Victoria, Austern aus New South Wales – aus allen Gegenden nur die besten Zutaten, so charakterisiert der in Melbourne gerade sehr angesagte Koch Teage Ezard die australische Küche. Aus aller Welt kommen die Einwohner: Asiatische Studenten treffen in italienisch anmutenden Gassen auf die größte griechischstämmige Bevölkerungsgruppe außerhalb Griechenlands.

Langeweile scheint man hier nicht zu kennen, auch weil man sich immer noch mit Sydney, der anderen ehemaligen Strafkolonie, misst: Melbourne hat die führenden Modedesigner, den besseren Jazz (Henry Manetta), die schönere Innenstadt (mit den Seven City Arcades), die berühmteren Schokoladengeschäfte (australischer Kakao), gemütliche-ren Cafés und aufregenderen Restaurants. Mit den Australian Open, die diese Woche begannen, hat die Stadt das beste Tennisturnier, und es gibt dort auch die gläubigeren Christen: »Heilungen jeden Dienstag von 18 bis 19 Uhr«, heißt es an der St Paul Cathedral. (1) Geisha Melbourne 285 Little Collins Street, Tel. +61-3-96 63  55 44. Japan in Australien: Teetrinken und Massage.
(2) SpellBox 387 Little Bourke Street, Tel. 96 70 26 68. Tarotkarten lesen, zaubern lernen? Kein Problem.
(3) Koko Black 335 Bourke Street, Tel. 96398911. Man spricht Schokolade: Pralinen und Kuchen.
(4) Ezard at Adelphi 187 Flinders Lane, Tel. 96 39 68 11. Fantastische australische Küche. Unbedingt rechtzeitig reservieren.
(5) Hotel Lindrum 26 Flinders Street, Tel. 96 68 11 11; www.hotellindrum.com.au. Früher Billardhalle, heute ein geschmackvolles Boutiquehotel mit schickem Interieur. DZ ab 160 Euro.
(6) Paris Cat 6 Goldie Place, Tel. 96 42 47 11. Jazz in Melbourne – ja, warum denn nicht?
(7) Citylights Gallery Hosier Lane. Graffiti oder Kunst? In jedem Fall sehenswert.
(8) City Circle Tram Einmal rundherum, sehr nett und umsonst.