Sagen Sie jetzt nichts, Frederick Forsyth

Der Schriftsteller Frederick Forsyth im Interview ohne Worte über seine Meinung zu Edward Snowden, seine Vergangenheit als Air-Force-Pilot und die Macht des Cliffhangers. 

    Geboren: 25. August 1938 in Ashford, England
    Beruf: Schriftsteller
    Ausbildung: Royal Air Force, Volontariat bei der »Eastern Daily Press« in Norwich
    Status: Goldfinger

    Frederick Forsyth ist ein lebendes Zeugnis des Kalten Krieges, des britischen Charmes und der alten Schule. Mit 17 wollte er Stierkämpfer werden und ging nach Spanien, mit 19 war er der jüngste Pilot der Royal Air Force, später wurde er Journalist, irgendwann Schriftsteller. Während des Kalten Krieges berichtete er für die Nachrichtenagentur Reuters aus Paris und Ostberlin. Für die BBC ging er nach Nigeria. Ein offenes Geheimnis, dass er über Jahre in regem Austausch mit dem britischen Geheimdienst stand. Seine Politthriller, von denen er bis heute mehr als 70 Millionen verkauft hat, schöpfen aus dieser Vita, sind aber auch penibel recherchiert und gut ausgedacht. Forsyth ist Brite durch und durch: in der ganzen Welt die Finger im Spiel, wenn es aber um Europa geht, gibt er sich skeptisch – vorsichtig formuliert. Europa strauchelt, und falls es fallen sollte, hätte er, der konservative Kosmopolit, es schon immer gewusst. Forsyth war zu einer Zeit Journalist, als Damen mit Dauerwelle und Telefonhörer am Ohr in der Redaktion saßen und die abenteuerlichen Geschichten der Korrespondenten abtippten. Inzwischen tippt er selbst, zuletzt seine Autobiografie mit dem Titel Outsider. Das hat auf der Schreibmaschine vielleicht etwas länger gedauert, dafür hätten sich alle Hacker die Zähne daran ausgebissen.

    Foto: Axel Martens