Sagen Sie jetzt nichts, Petra Schmidt-Schaller

Die Schauspielerin im Interview ohne Worte - über ihren Vater, Kopfstände und das Berlin der 80er Jahre. 

    Geboren: 28. August 1980 in Magdeburg
    Beruf: Schauspielerin
    Ausbildung: Hochschule für Musik und Theater Leipzig
    Status: Federleicht

    Man muss sich ja fragen, ob das Kompliment vergiftet ist, wenn über eine zarte blonde Frau geschrieben wird, sie wirke »bezaubernd jung und anziehend«, glücklicherweise aber nicht »bezaubernd jung und doof«. Das Lob ging 2007 an Petra Schmidt-Schaller, die es zuvor in der Verfilmung der Martin-Walser-Novelle Ein fliehendes Pferd hinbekommen hatte, an der Seite der älteren, berühmteren und wirklich lustigen Kollegen Ulrich Noethen und Ulrich Tukur nicht zu verblassen. Sie wuchs in Ostberlin auf, den Prenzlauer Berg hat sie als Abenteuerspielplatz mit vom Ruß der Kohleöfen verdreckten Hausfassaden in Erinnerung. Auf einem Mäuerchen balancierte sie an der Hand des Vaters entlang, wenn er sie vom Kindergarten abholte. Sie war und ist, das sagt sie so, ein Papakind. Im Elternhaus – der Vater ebenfalls Schauspieler, die Mutter Professorin für Schauspiel – ging es locker zu, wenige Vorschriften, keine festen Essenszeiten: eine wichtige Basis für die Karriere. Und die läuft, obwohl Petra Schmidt-Schaller nach sechs Folgen als Ermittlerin aus dem Tatort ausstieg. Gerade sah man sie in Ein gefährliches Angebot und Dorf des Schweigens, am 30. Mai läuft im ZDF Ellas Entscheidung. Da kann man sich noch mal vergewissern, dass ihre Anziehungskraft nie ihrer Jugend geschuldet war.

    Fotos: Alfred Steffen