Sagen Sie jetzt nichts, Lou Doillon

Die Sängerin Lou Doillon im Interview ohne Worte über die Ähnlichkeit zu ihrer berühmten Mutter, große Frauen und eine Botschaft für ihre Generation.

    Geboren: 4. September 1982 in Neuilly-sur-Seine
    Beruf: Sängerin
    Ausbildung: Abitur
    Status: Hochgeschlossen

    Bis Lou Doillon 2013 ihre erste Platte rausbrachte, hielt sie ihre Musikpläne geheim, vor allem vor ihrer Familie, in der einer schöner, talentierter, kreativer ist als der andere. Ihre Mutter, Jane Birkin, Sängerin, Model, Schauspielerin und zeitweise Lebensgefährtin von Frankreichs liebstem Enfant terrible Serge Gainsbourg, wurde in jüngeren Jahren so verehrt, dass das Modehaus Hermès die Birkin-Bag nach ihr benannte. Der Kult um Serge Gainsbourg nahm in Frankreich ja nie ein Ende, und Charlotte Gainsbourg, Lou Doillons Halbschwester, ist nicht nur als Schauspielerin, sondern auch als Sängerin erfolgreich. Ob Lou Doillon modelte, als Schauspielerin auftrat oder ihren Sohn Marlowe, den sie mit 19 bekam, durch Paris schob, immer wurde sie gefragt, wie geht’s eigentlich Ihrer wunderbaren Mutter? Oder: Würden Sie Ihrer Schwester ausrichten, wie sehr ich sie bewundere? Die Platte aber, Places, das war nun ihr Ding. Und sie wurde gemocht, obwohl sie englische Balladen sang und sich bewusst gegen das französische Chanson, gegen das Gainsbourg’sche also, entschieden hatte. Ihr zweites Album heißt Lay Low, schön traurige Lieder. Im April trat sie in Paris mit John Cale auf. Er spielte alte Songs von Velvet Underground, sie sang Femme Fatale. Das Konzert ist am 11. Juni auf Arte zu sehen.

    Fotos: Axel Martens