Wozu besteht Hoffnung in Europa?

In welchem Europa wollen wir leben? Wir haben dazu 89 Fragen für Sie, die Sie jetzt ehrlich beantworten sollten.

1. Wann und warum haben Sie sich zuletzt europäisch gefühlt?

2. Gibt es einen Kontinent, der besser ist als Europa?

3. Finden Sie es gerecht, dass Sie in Deutschland leben?

Meistgelesen diese Woche:

4. Wenn Europa ein Konstrukt für den Frieden ist: Warum nicht alle nationalen Armeen abschaffen und eine europäische gründen?

5. Empfinden Sie die Vorstellung einer solchen Armee eher als beruhigend oder als bedrohlich?

6. Hat sich Ihr Blick auf Europa verändert, seit Flüchtlinge ihr Leben riskieren, um hier leben zu können?

7. Wenn Großbritannien nach der Brexit-Abstimmung in der EU bleibt: Sollte das Land dann auch den Euro einführen?

8. Und die gleichen Steckdosen wie im Rest Europas?

9. Wenn nicht die Einwohner Großbritanniens entscheiden müssten, sondern Sie: Bliebe Großbritannien in der EU? Wie stark basiert Ihre Entscheidung auf Gefühl?

10. Wenn Sie ein Land aus der EU ausschließen müssten, welches wäre das?

11. Worum beneiden Sie die Schweiz?

12. Wie geht es Griechenland eigentlich gerade finanziell?

13. Wenn Sie sich nicht sicher sind, wem geben Sie dafür die Schuld?

14. Antworten Sie spontan: Worauf könnten Sie persönlich am ehesten verzichten?
a) Das Schengener Abkommen.
b) Die Fußball-Europameisterschaft.
c) Den Euro.
d) Günstigere Handytarife im EU-Ausland.

15. Dass es Ihnen so gut geht, wie es Ihnen geht: Ist das Ihr Verdienst?

16. Wie oft erschien Ihnen Ihr relativer Wohlstand in den vergangenen zwölf Monaten als Ansporn, anderen zu helfen?

17. Hat es ein Flüchtling heute leichter oder schwerer, Ihr Mitleid zu erlangen, als vor einem Jahr?

Grenzübergang La Farga de Moles zwischen Andorra und Spanien, 2005.

18. Wenn Menschen, die unter großen Strapazen aus Syrien oder dem Irak nach Europa geflohen sind, nach ein paar Wochen lieber in ihr Heimatland zurückkehren: Hat Europa dann etwas richtig oder etwas falsch gemacht?

19. Wie wird Europa in zehn Jahren aussehen?

20. Haben Sie jemals bei der Europawahl gewählt?

21. Tun Ihnen Europaabgeordnete manchmal leid?

22. Wenn Sie einen Menschen bei sich aufnehmen müssten: Wäre Ihnen egal, ob es sich um einen Christen, einen Muslim oder einen Atheisten handelt?

23. Würden Sie Länder, die keine Flüchtlinge aufnehmen, aus der EU ausschließen?

24. Fühlen Sie sich davon, dass viele Flüchtlinge auf Staatskosten in Linienflugzeugen in andere EU-Länder geflogen werden, provoziert oder ausgenutzt?

25. Können Sie mit Sicherheit sagen, dass das, was Sie über Flüchtlinge denken, deckungsgleich ist mit der Meinung, die Sie in Gesellschaft über Flüchtlinge vertreten?

26. Wann ist das Boot Deutschland voll? Bei einer Million, zwei, fünf Millionen Flüchtlingen?

27. Falls Sie sich auf eine Zahl festgelegt haben – warum auf diese?

28. Nutzen Flüchtlinge die deutsche Hilfsbereitschaft aus?

29. Fragen Sie sich manchmal, woher so viele Flüchtlinge das Geld haben, um Schlepper zu zahlen?

30. Sollte man Menschen, die vor einem Krieg flüchten, anders behandeln als Menschen, die aus wirtschaftlicher Not fliehen?

31. Wann haben Sie das letzte Mal mit einem Flüchtling einen ganzen Satz gewechselt?

32.Wie lautete der Satz?

Grenze bei Aachen zwischen Deutschland und Belgien, 2007.

33. Waren all Ihre vier Großeltern gebürtige Deutsche?

34. Was für ein Gefühl gibt Ihnen das?

35. Wenn Sie Ihre Steuern gezielt verteilen könnten: Welche Priorität hätte
a) die Versorgung von deutschen Senioren,
b) Bau und Finanzierung von Kindergärten,
c) der Straßenausbau,
d) die Kulturförderung,
e) die Bereitstellung von menschenwürdigen Flüchtlingsunterkünften?
Nummerieren Sie.

36. Wann haben Sie in den vergangenen vier Wochen an sich selbst wirtschaftliche Folgen der Flüchtlingskrise erlebt?

37. Wann und warum hatten Sie das letzte Mal auf der Straße Angst?

38. Wann ging es Deutschland in seiner Geschichte am besten?

39. Haben Sie schon mal über den Kauf einer Waffe nachgedacht? Wenn ja: wozu?

40. Bilder von ertrunkenen Kleinkindern gelten als unerträglich. Ab welchem Kindesalter werden sie erträglich?

41. Was glauben Sie: Wird es zu Ihren Lebzeiten in Mitteleuropa Krieg geben?

42. Und zu Lebzeiten Ihrer Kinder?

Vergangenheit - und auch Zukunft? Der Grenzübergang Hörbranz zwischen Österreich und Deutschland, 2007.

43. Was genau müsste passieren, damit Sie Deutschland fluchtartig verlassen? Was wäre das Ziel, wie wäre die Route?

44. Falls Sie auf der Flucht sterben müssten, was wäre Ihnen lieber: ertrinken im Meer oder erfrieren auf dem Land?

45. Wie stellen Sie sich das vor: ertrinken?

46. Was aus Ihrem Besitz würden Sie sofort geben, um der Flüchtlingskrise ein Ende zu setzen?

47. Was auf keinen Fall?

48. Wann waren Sie zuletzt wirklich mutig?

49. Kennen Sie Syrer persönlich?

50. In Euro: Was ist ein Menschenleben wert?

51. Europa als Frau heute: Wie sähe sie aus? Und als Mann?

52. Wie viele EU-Mitgliedsstaaten können Sie beim Namen nennen? Stört es Sie, falls es nicht alle sind?

53. Ganz im Ernst: Wozu besteht Hoffnung in Europa?

54. Was ist typisch europäisch?

Der Grenzübergang bei Zgornja Kungota zwischen Österreich und Slowenien, 2007.

55. Haben Sie Lieblingseuropäer?

56. Welche europäische Nation können Sie nicht ausstehen und warum?

57. Bekommen Sie bei Beethovens Ode an die Freude Gänsehaut? Wenn ja: warum?

58. Welche lebende Person verkörpert für Sie die europäische Idee?

59. Können Sie sich ein Leben ohne den Euro vorstellen? Mit Grenzkontrollen?

60. Worauf kann Europa stolz sein?

61. Für welches europäische Anliegen würden Sie auf die Straße gehen?

62. Würden Sie für Europa in denKrieg ziehen?

63. Bräuchte die EU vielleicht mal eine große Imagekampagne?

64. Rechnen Sie manchmal in D-Mark?

65. Ist Europa ein wirtschaftliches Zweckbündnis oder ein politischer Erfolg nach Jahrhunderten voller Kriege?

66. Was haben Sie sich von Ihren ersten Euro 2002 gekauft?

67. Können Sie noch darüber lachen, wenn jemand, den Sie zur Eile mahnen, sagt: Ich bin bei der Arbeit, nicht auf der Flucht?

68. Haben Sie jemals bei einem Satz der AfD oder Pegida gedacht: Da haben sie recht?

69. Welcher Satz war das?

Die Grenze bei Rosal de la Frontera zwischen Portugal und Spanien, 2007.

70. Sind Menschen aus armen Teilen Deutschlands, die einen Job in Bayern annehmen, weil sie zu Hause keine Arbeit finden, ebenfalls Wirtschaftsflüchtlinge?

71. Wer ist Ihnen lieber: ein österreichischer Arbeitsloser, der in Bayern Arbeit sucht, oder ein syrischer Arzt mit dem gleichen Anliegen?

72. Wie viele Sätze können Sie auf Italienisch sagen? Wie viele auf Arabisch?

73. Haben Sie Dinge an Flüchtlinge gespendet, die Sie selbst noch verwendet hätten?

74. Was tut Ihnen mehr weh: die Zerstörung eines Wasserwerks in Aleppo oder die Zerstörung eines antiken Tempels in Palmyra?

75. Haben Sie mehr Respekt vor einem Flüchtling, der im Krieg ein Bein verloren hat und im Rollstuhl hierher kommt?

76. Wann haben Sie zuletzt mit einem Menschen muslimischen Glaubens über den Islam gesprochen?

77. Vor 100 Jahren herrschte in Europa der Erste Weltkrieg, wie wird man in 100 Jahren auf das Jahr 2016 schauen? Als das Jahr, in dem Europa erwachsen wurde oder in dem der Niedergang begann?

Grenzübergang bei Ainhoa zwischen Spanien und Frankreich, 2005.

78. Was würden Sie tun, um in einem neuen Land über die Runden zu kommen?

79. Könnten Sie sich vorstellen, kriminell zu werden, um Ihr Leben oder das Ihrer Familie zu retten?

80. Was ist Ihre erste Erinnerung an »Europa« in Ihrem Leben?

81. Was, würden Sie sagen, ist das Ziel von Europa?

82. Sind in Ihrer Familie bezüglich der Flüchtlingsfrage alle der gleichen Meinung?

83. Ist Osteuropa ein schlechteres Europa als der Rest Europas?

84. Wäre es Ihnen lieber, wenn die osteuropäischen Staaten so reich wären wie Deutschland?

85. Verzeihen Sie Südeuropa eher Unzulänglichkeiten als Osteuropa?

86. Kann man noch guten Gewissens im Mittelmeer baden, in dem so viele Flüchtlinge ertrunken sind?

87. Wenn nein, ab wann wieder?

88. Kam die Flüchtlingskrise für Europa gerade noch rechtzeitig?

89. Halten Sie es für zynisch, darüber nachzudenken?

Fotos: Josef Schulz