Sagen Sie jetzt nichts, Michael Verhoeven

Der Regisseur Michael Verhoeven im Interview ohne Worte über Koteletten, die wilden Siebziger und das Geheimnis seiner fünfzigjährigen Ehe.

    Geboren 13. Juli 1938 in Berlin
    Beruf Filmregisseur, Autor und Produzent
    Ausbildung Medizinstudium mit Promotion
    Status Ganz der Vater

    Senta Berger sagte mal, die Liebe zu ihrem Mann sei unausweichlich gewesen. Schöner und schlichter kann man es nicht sagen, vor allem nach fünfzig Jahren Ehe. Berger und Verhoeven lernten sich in den Sechzigerjahren kennen, da studierte er noch Medizin. Das war in seiner Familie ungewöhnlich: Seine Mutter, Doris Kiesow, war Schauspielerin, entstammte einer Film- und Theaterdynastie; sein Vater, Paul Verhoeven, war Regisseur, Schauspieler und Autor, der auf der Bühne lebte – und dort starb, während er auf der Trauerfeier der Brecht-Schauspielerin Therese Giehse eine Rede hielt. Bis 1973 arbeitete Michael Verhoeven als Arzt und drehte nebenbei Filme. Für Paarungen (1967) und O.K. (1970) bekam er gleich den Bundesfilmpreis. Viele seiner Werke setzen sich mit dem Nationalsozialismus auseinander, Die weiße Rose über die Geschwister Scholl, Das schreckliche Mädchen über eine Schülerin in Bayern, die in einem Aufsatzwettbewerb über ihre Heimatstadt im Dritten Reich scheitert, weil niemand sich erinnern will. Verhoeven und Berger gründeten 1965 die Filmproduktion Sentana, in der heute beide Söhne, Simon und Luca, tätig sind. Der jüngste große Erfolg: Willkommen bei den Hartmanns (ab Ostern auf DVD). In der vergangenen Woche verriet Senta Berger, was für eine Art Mutter sie ist.

    Fotos: Frank Bauer