Wenn Eltern die Lehrer ihrer Kinder beschenken

Ein neuer Brauch breitet sich an Gymnasien aus: Zum Schuljahresende bedanken sich viele Eltern bei den Lehrkräften mit Pralinen, Blumen oder Geschenkkörben. Nette Geste oder Kalkül?

An Gymnasien ist es üblich geworden, dass Eltern den Lehrern zum Schuljahresende Geschenke machen: Pralinen, Blumensträuße, aber auch dicke Fresskörbe und sogar Wellness-Wochenenden. Eigentlich eine schöne Geste, den Lehrern auf diese Weise für das vergangenen Schuljahr zu danken und die Anerkennung für einen sicher nicht einfache Arbeit auszudrücken. Doch der neue Brauch wirft auch viele Fragen auf.

Sind die kleinen Gaben wirklich so uneigennützig, oder erwarten die Eltern nicht doch eine Gegenleistung, und sei es nur das Wohlwollen gegenüber den eigenen Kindern? Wie sehen die Beschenkten diese Entwicklung? Wie ist sie mit den Gesetzen in Einklang zu bringen, die Beschäftigten im Staatsdienst doch in der Regel verbieten, Geschenke anzunehmen? Und warum erfahren vor allem Lehrer an Gymnasien diese Wertschätzung, während sie an Real- und Mittelschulen kaum verbreitet ist? Soll das bedeuten, dass deren Arbeit als weniger wertvoll eingeschätzt wird? Ganz zu schweigen von der Arbeit der vielen Hausmeister, Küchen- oder Putzkräfte in den Schulen?

Wenn Eltern Lehrer beschenken

Viele lassen es sich nicht nehmen, den Lehrern ihrer Kinder zum Schuljahresende ein Präsent zu machen. Doch Geschenke beinhalten immer auch eine Verpflichtung.

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