Sagen Sie jetzt nichts, Claudia Michelsen

Die Schauspielerin im Interview ohne Worte über Sexszenen, den Sinn des Lebens und die eine Sache, die sie rundum glücklich macht.

    Geboren 4. Februar 1969 in Dresden
    Beruf Schauspielerin
    Ausbildung Schauspielschule Ernst Busch
    Status Mutter Courage

    Als Kind verbrachte Claudia Michelsen ihre Zeit am liebsten im Theater. Mehrmals in der Woche begleitete sie ihre beste Freundin, die Tochter eines Schauspielers, ins Theater in Dresden. Die Faszination, die die Bühne auf sie ausübte, beschrieb sie später als »Rettung« und als Weg, sich im eintönigen und gebremsten DDR-Leben lebendig, verbunden, engagiert zu fühlen. Auch in den Jahren danach siegte ihre Neugier regelmäßig über die Verlockung, sich irgendwo irgendwie einzurichten: etwa als sie mit 16 ihr Elternhaus verließ, um in Berlin die Schauspielschule zu besuchen, oder als sie knapp zehn Jahre später dem Mann, den sie liebte, in die USA folgte, ohne ein Wort Englisch zu sprechen – damals gab sie ihre schon recht weit fortgeschrittene Theaterkarriere auf und bekam im Gegenzug die kalifornische Leichtigkeit von Los Angeles geschenkt. Ihr Mut wurde belohnt: Heute ist sie eine der erfolgreichsten Film- und Fernsehschauspielerinnen Deutschlands, etwa als Kommissarin Doreen Brasch im Polizeiruf 110 an der Seite von Sylvester Groth, den sie damals im Dresdner Theater bewundert hat. Am 15. November ist Michelsen im ARD-Spielfilm Götter in Weiß zu sehen – als Chirurgin, die einem Krankenhausskandal hinterherrecherchiert.

    Fotos: Tibor Bozi