Z – Zitrone

Biss Eva in eine Zitrone? Wahrscheinlich stammen Zitrusfrüchte aus Zentralasien, vielleicht kamen sie aus China. Sicher ist, dass die Zitronatzitrone schon zu biblischen Zeiten den mediterranen Raum erreicht hatte – zuerst den Osten, wo der Garten Eden lag.

Erste Indizien liefert die Etymologie: Das lateinische Wort citrus ist eine Verkürzung des griechischen kedromelon, Zedernapfel. Zedernholz hat einen starken, frischen Duft, wie Zitronenholz und Zitronen. Dazu wurde aus melon im Lateinischen malum, das Wort für Apfel. Gleichzeitig bedeutet malum »das Schlechte«. Das nahe liegende Wortspiel brachte unter Umständen den Apfel in die lateinischen Übersetzungen der Geschichte vom Sündenfall. Die Zitronatzitrone heißt Citrus medica, medischer Apfel, die Meder waren ein Volk im Gebiet des Zweistromlandes. Konkret wird es im Dritten Buch Mose 23,40-43, wo das Laubhüttenfest beschrieben wird, das gleichzeitig ein Erntedankfest ist und an die Wanderung des Volkes Israel durch die Wüste erinnern soll. Hier steht, der Gläubige solle eine Frucht vom Baume Hadar nehmen, was im Talmud mit Etrog-Zitrone übersetzt wird. Die Etrog-Zitrone ist eine nahe Verwandte der Zitronatzitrone. Zusammen mit einem Strauß aus einem Palmzweig, zwei Weidenzweigen und drei Myrtenzweigen spielt der Etrog heute noch eine wichtige Rolle bei den jüdischen Feiern des Laubhüttenfestes. In Israel gibt es Züchter, die sehr viel Mühe darauf verwenden, besonders schöne Früchte zu ernten – zum Beispiel schützen die Gärtner den Etrog vor den Stacheln der benachbarten Äste.

Umgangssprachlich heißt der Etrog auch Paradiesapfel und das Lexikon des Jüdischen Verlags (Berlin 1930) führt unter diesem Stichwort: »…nach der Tradition soll dies auch die Frucht sein, von der Adam gegessen hat«. In der alttestamentarischen Beschreibung des verbotenen Baumes steht wohl kein präzises Wort für einen spezifischen Baum, sonst gäbe es nicht die vielen verschiedenen Vorschläge von Apfel und Aprikose über Feige und Granatapfel bis hin – eben zur Zitrone. Aber fällt Ihnen auch nur eine Frucht ein, die sich genauso gut für die Rolle als Frucht der Erkenntnis eignete? Zitronenblätter, -blüten, -früchte duften verführerisch, nicht nur einfach süß und fruchtig, sondern gleichzeitig frisch und etwas herb. Der Biss in die Zitrone ist ein Schock, der Fruchtsaft unverzichtbar.

Meistgelesen diese Woche:

LACHSFRITTER MIT ZITRONEN-DIP
Für den Dip 2 Zitronen mit einem Messer so schälen, dass dabei auch die weiße innere Haut entfernt wird. Mit je 2 Schnitten die einzelnen Zitronenfilets auslösen, den Saft auffangen. Zitronensaft, -filets und 2 EL Zucker im Mörser oder Mixer vermischen, dabei die Zitronenstücke zerdrücken. 4 EL vietnamesische Fischsauce unterrühren – etwas Chili oder geriebener Ingwer passen gut dazu. 400 g Lachsfilet in 1 cm große Würfel schneiden. 4 Kaffir-Zitronenblätter und 1 Bund Koriander oder Petersilie fein schneiden, mit 1 Eiweiss und dem Fisch mischen, leicht würzen. Mit einem Esslöffel ca. 6 cm große Plätzchen in eine beschichtete Pfanne setzen und bei größter Hitze mit 3 EL Öl von beiden Seiten je 1 bis 2 Minuten braten. Mit dem Zitronen-Dip servieren.