»Bis heute kann ich die Welt nur ­ironisch ertragen«

Der Plakatkünstler Klaus Staeck erklärt, warum er sich auch im hohen Alter noch politisch einbringen will – aber Künstlern nicht das Regieren überlassen würde.

Klaus Staeck an seinem Arbeitsplatz – beziehungsweise an einem davon: In der Heidelberger Altstadt hat er mehrere Räume in unmittelbarer Nachbarschaft zueinander gemietet.

Foto: Julian Baumann

Kaum jemand hat die gesellschaftskritische Ikonografie der Bundesrepublik stärker geprägt als Klaus Staeck. Ob Umweltzerstörung, Datenmissbrauch oder Fremdenhass: Seit Anfang der Siebzigerjahre prangert Staeck mit satirischen Bild-Text-Collagen eine Gesellschaft an, die sich, wie er sagt, »der Religion des Geldes und dem Tanz ums Goldene Kalb hingibt«.

Seine Vorbilder sind George Grosz und John Heartfield, zwei Großmeister des Agitprop, die in die politischen Kämpfe der Weimarer Republik eingriffen. Auch bei Staeck kommen Eingängigkeit und Schlagkraft vor subtiler Finesse. »Alle reden vom