»Ein Bild ist wie ein Pflegekind«

Das Auktionshaus Sotheby’s hat viele Millionen investiert, um sich die Dienste von Amy Cappellazzo zu sichern. Dort leitet sie nun die Abteilung für moderne Kunst – und ist eine der mächtigsten Figuren auf dem weltweiten Kunstmarkt. Warum, zeigt ein Tag an ihrer Seite.

Ein Leben ohne ihre Hunde sei für sie »unvorstellbar«, sagt Amy Cappellazzo. Und wenn sie aus ihrem Büro blickt, sieht sie auf der gegenüber­liegenden Terrasse meistens einen deutschen Schäferhund.

Foto: Katharina Poblotzki

In ihrem kleinen Büro, das eine Glaswand von ihren 23 New Yorker Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern trennt, hängt eine Papierarbeit von Frida Kahlo. Es ist die Leihgabe eines Sammlers, dem sein Bild nach der enormen Steigerung der Kunstmarktpreise zu wertvoll geworden ist, als dass er es noch zu Hause behalten wollte. Hier bei Sotheby’s wähnt er es sicherer. Links hinter Amy Cappellazzos Schreibtisch hängen sechs Fotografien von Ana Mendieta, Selbstbildnisse, die die Kubanerin 1974 zeigen, elf Jahre bevo rsie 1985 unter