Rhein ins Vergnügen

Andernach am Rhein hat vielleicht keine großen Sehenswürdigkeiten zu bieten – doch die Liebe für die gute Küche zieht sich durch den Ort. Die passende Unterkunft ist das Hotel »Purs« mit hauseigener Sterneküche.

Foto: Michael Königshofer, all mauritius images

Boutiquen oder Clubs können gute Gründe für eine Städte­reise sein. Andernach am Rhein hat wenig davon, die Stadt hat nur 30 000 Einwohner. Dafür erkannten die Menschen hier die Schönheit des Essens: Im Park am Stadtgraben wachsen Hopfen, Mangold und Marillen statt Stiefmütterchen oder Tulpen. Ja, das Pflücken sei erlaubt, sagt der freundliche Gärtner.

Mit einer Handvoll sonnenreifer Tomaten schlendert man also über schmale Gassen zum kulinarischen Epizentrum der Stadt: Es gibt hier gleich drei Spitzenrestaurants. Das Hotel »Purs« war kaum eröffnet, da hatte sich sein Chefkoch Christian Eckhardt schon zwei Michelin-Sterne verdient. Um die Ecke kocht seine Frau Sarah Henke im »Yoso« koreanische Menüs, die zu­mindest mittags erschwinglich sind. Und abends kann man in der Trattoria des »Ai Pero« Pizzaköchen beim Teig­ziehen zuschauen.

Die Nacht ist im Innenhof des über 300 Jahre alten, frisch renovierten Hotels »Purs« am schönsten. Solange es warm ist, sitzt man mit Einheimischen und Gästen an einer langen Holztafel und löffelt sein Dessert, etwa aus geräuchertem Pfirsich und weißer Schokolade. Im Hotel ist es wunderbar ruhig: Schwarzer Marmor, antike Holzmöbel und japanische Kunst lassen dem Geist seine Ruhe. Wabi-Sabi nennt sich der Stil des belgischen Kunstsammlers Axel Vervoordt, der diesen Ort eingerichtet hat. In sein weißes Loungesofa sinkt man wie in eine Wolke aus Stoff. Ein guter Platz, um vom Frühstück zu ­träumen.

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Purs
Steinweg 30–32, 56626 Andernach
Tel. 02632/ 958 67 50
DZ inkl. Frühstück ab 250 Euro

Foto: Michael Königshofer, all mauritius images