»Man ist erstaunt, wozu Gäste bereit sind«

Sie gehören zum Grandhotel wie die Fliege zum Frack, und ohne sie stünde der Gast im entscheidenden Moment ohne Kamelmedizin da: Drei Concierges über kaum erfüllbare Wünsche, Rockstars, die nicht mehr randalieren wollen, und die Würde des Dienens.

Fritz Lindner (links), Wolfgang Buchmann und Anne Raber im Hotel »Bayerischer Hof« in München, in dem das Interview stattfand.

SZ-Magazin: Ein Hotelgast möchte heute Abend in die seit Monaten ausverkaufte Opernvorstellung. Ein Problem für sie?
Wolfgang Buchmann: Nein. Aber ich sag’s nicht sofort, ein bisschen zappeln muss man sie lassen, die Gäste.
Anne Raber: Ein Anruf. Und zu 99,99 Prozent …
Fritz Lindner: Wir sagen in so einem Fall: »Wir können nichts versprechen, versuchen aber unser Bestes.« Das heißt: Unmögliches wird sofort erledigt, Wunder dauern etwas länger.

Wo rufen Sie an?
Buchmann: Wir haben Kartenbüros, mit denen wir seit Jahrzehnten zusammenarbeiten. Täglich wird mit denen abgestimmt: Was habt ihr noch? Habt ihr Retouren?
Raber: Auch die Oper selbst hält immer ein paar Kärtchen zurück, weil ja jemand Berühmtes kommen könnte heute Abend. Diese kleine Schaltzentrale muss man kennen.