»Von mir dürfen Sie ruhig alles wissen«

Die US-amerikanische Schriftstellerin Elizabeth Gilbert wurde mit »Eat Pray Love« weltberühmt. Nun hat sie einen neuen Roman geschrieben, wieder geht es um die Freiheit der Frauen. Ein Gespräch über öffentliche Selbstentblößung und das Recht, Schwüre zu brechen.

Elizabeth Gilbert hat seit ihrem ersten Bestseller viele Anhänger. Auf Facebook folgen ihr eineinhalb Millionen Menschen, auf Instagram 970 000, aber sie sagt: »Das heißt ja noch nicht, dass es jeden kümmern würde, wenn ich ein Foto zeige, wie ich niese.«

Foto: Heather Sten/The New York Times/Redux/laif

SZ-Magazin: Ihr Instagram-Account las sich vor Corona wie das Logbuch einer Weltreisenden: Bermudainseln Anfang Dezember, ab Heiligabend für zwei Monate nach Indien, Fidschi und Australien.Alles in Begleitung verschiedener Freunde. Haben Sie die alle eingeladen?
Elizabeth Gilbert: Ja. Ich mache das, sooft es geht. Vielen fehlt das Geld, aber sie teilen meine Neugier. Gemeinsam zu reisen ist so viel besser! Eine Freundin kam nach Australien, eine nach Indien. Ich liebe Indien. Wenn Außerirdische auf die Welt kämen und nur einen Tag hätten, um uns Menschen zu verstehen, würde ich ihnen den Bahnhof in Delhi zeigen. Dort sieht man, wie Menschen sterben, wie sie geboren werden, wie sie essen, alles auf einmal am selben Ort.