Mini-Pavlovas mit flüssigem Herz

Das Geheimnis dieser Baiser-Törtchen ist eine besondere Spritztülle – und ein Kern aus Beerencreme. Beim Essen wird eine foodpornmäßige Sauerei daraus. Aber eine feine.

Baiser gebettet auf Keksen, gefüllt mit Beerencreme

Foto, Text & Video: Hans Gerlach

Kürzlich entdeckte ich ein Foto von sehr schönen Mini-Pavlovas bei dem Blogger Sylvain Vernay – in dieser Größe könnten wir sie auch Baiser nennen. Das Geheimnis von Vernays schicker Baier-Form ist eine besondere Spritztülle namens »Sultane-Tülle«, mit dieser Tülle und einem passenden Spritzbeutel lassen sich gerillte Ringe spritzen. Durch das dabei entstehende Loch in der Mitte können sich die Pavlovas beim Trocknen verformen, ohne zu reißen – was bei großen Pavlovas ohne Loch oft ein Problem ist.

Wenn es Ihnen nur um den Genuss geht, können Sie die Baisermasse auch in einer normalen Form mit einem Teelöffel auf ein geöltes Blech setzen, aber für die spezielle Form braucht es die spezielle Spritztülle. Damit die Kreise wirklich regelmäßig hübsch werden, die Tülle auf dem Blech aufsetzen, ohne Zögern spritzen und dann zügig abheben. Und am besten extrem heiße Sommertage meiden, sonst wird die fertig geschlagene Masse sehr schnell wieder weich.

Die süße Pavlova verträgt sich bestens mit säuerlichen Beeren – oder etwa mit Blutorangen und Granatapfel wie in diesem Rezept. Etwas Schlagsahne gehört für mich auch dazu – eine Alternative zur Beerensauce ist die Creme aus meinen Brombeer-Zitronen-Törtchen. Wir haben Pavlovas und Zitronentörtchen am selben Tag fotografiert und beim Probieren auch beide Rezepte fusioniert, also mit Brombeer-Zitronencreme und Beeren gefüllte Mürbeteigschalen und dann eine Pavlova aufgelegt, wie einen Deckel – so passt noch mehr Creme in das Minidessert. Das gibt eine foodpornmäßige Sauerei beim Essen, schmeckt sehr fein – und macht etwas mehr Arbeit.

Mini-Pavlovas

Zubereitungszeit
1
Backzeit
75
Schwierigkeit

Zutaten für etwa 24 Stück:

Für 4 Personen
  • 60 g Eiweiß (entspricht etwa 2 Eiweiß Größe M) Eiweiß
  • 1/2 TL Zitronensaft Zitronensaft, Zitrone
  • 120 g feiner Backzucker oder Zucker Zucker
  • 1 Prise Salz
  • Für die Füllung:
  • 250 g Beeren (Himbeeren, Brombeeren, schwarze Johannisbeeren) Himbeere, Brombeere, Johannisbeere
  • 3 EL feiner Backzucker oder Zucker Zucker
  • 1 EL Zitronensaft Zitronensaft, Zitrone
  • 150 g Sahne
  • 24 dünne, runde Kekse Keks

1. Backofen auf 110 Grad Ober-Unterhitze vorheizen. Ein oder besser zwei Backbleche leicht ölen oder mit einer Silikon-Backmatte auslegen.

2. Das Eiweiß mit Zitronensaft halbsteif schlagen. 3 EL Zucker mit einer kleinen Prise Salz gründlich unterschlagen, dann den restlichen Zucker nach und nach esslöffelweise zugeben und jeweils weiter schlagen, bis die Masse den Zucker aufgenommen hat und seidig glänzt - wichtig ist, dass man in der fertigen Baisermasse zwischen den Fingerspitzen keine Zuckerkristalle mehr fühlt.

3. Pavlova-Masse in 24 kleinen Kreisen auf zwei geölten Blechen verteilen – entweder ganz locker-wolkig mit einem Teelöffel, oder mit einer speziellen »Sultane«-Spritztülle (siehe oben). Auf der zweituntersten Schiene in den Ofen schieben, die Temperatur auf 100 Grad zurück schalten (bei Öfen, die eher heiß backen, reichen 90 Grad). Etwa 75 Minuten mehr trocknen als backen. Den Ofen ausschalten, einen Kochlöffel in die Türe des Backofens klemmen, Pavlovas im Ofen abkühlen lassen.

4. In der Zwischenzeit 100 g Beeren mit 3 EL Zucker und 1 EL Zitronensaft 10 (!) Minuten lang mixen, bis die Creme etwas sämig wird. Entweder durch ein Sieb streichen um die Kerne zu entfernen – oder auch nicht. Sahne steif schlagen.

5. Mini-Pavlovas auf die Kekse setzen, mit Sahne, Sauce und Beeren füllen – gleich aufessen, bevor alles durchweicht.