»Ich bin geächtet«

Einbrecher im Haus, der Fluch des Nobelpreises und die Frage, wie monumental das eigene Denkmal sein sollte: Ein Gespräch mit dem Schriftsteller Peter Handke.

Handkes im Zweiten Weltkrieg gefallener Onkel Gregor studierte Obstbau. Sein Neffe erntet.

Foto: Mehdi Chebil/Hans Lucas

SZ-Magazin: Vor Kurzem ist bei ­Ihnen in zwei aufeinanderfolgenden Nächten eingebrochen worden.
Peter Handke: Was nicht niet- und nagelfest war, lag verstreut auf dem Boden, Briefe, Manuskripte, alte Polaroids, Foto­grafien. Es wurde nichts zerstört oder gestohlen. Nur die Fußmatte ist nicht mehr da. Die Bilder an der Wand wurden abgenommen, um zu sehen, ob da ein Tresor ist, in dem ich meine Ju­welen ­verstecke. Die spanische Über­setzung eines Buchs von mir lag im Klo. In dem Moment dachte ich, ich bin persönlich gemeint. Ich mag das Wort Trauma nicht, aber ich fürchte, ich werde diesen ­Moment nicht vergessen. Er wird wiederkommen als schmutzige Welle.