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Wenn's irgendwo passiert, dann hier: Szene-Kennerin Plium Sykes erklärt 13 aktuelle Trends der jungen Upperclass von New York.

    Der Talk of the Town
    Natürlich Obama. Er ist smart und wird wahrscheinlich gewinnen. Leider ist seine Frau Michelle ein wenig anstrengend, mich nervt ihre Omnipräsenz. Sie ist klug – doch als Frau finde ich sie nicht besonders hübsch, ihr Kinn ist sehr dominant und ihr Kleiderstil durchschnittlich. Für eine First-Lady-Kandidatin holt sie aber wohl das Beste aus sich heraus.

    Das Idealgewicht
    Niemand will mehr aussehen wie ein Sack Knochen, deshalb geht der Trend gerade zu mehr auf den Hüften. Das werden Normalsterbliche, die die Glamourmagazine durchblättern, allerdings nicht erkennen, weil Socialites auch mit zwei Kilo mehr immer noch irrsinnig dünn aussehen. Die Aufsteigerin
    Tinsley Mortimer zeigt Persönlichkeit: Sie ist amüsant, clever – und präsentiert sich bewusst als New Yorks Sinnbild des erfolgreich reich verheirateten American Party-Girls.

    Die Tasche
    Die junge Upperclass kauft in Zeiten der Rezession dezenter: Statt der hundertsten It-Bag lieber eine Ikone wie die Kelly-Bag von Hermès. Hier geht es nicht darum, Geld zu sparen, sondern um ein diffuses Gefühl der Verantwortung. Socialites mögen in einer Luftblase leben – blöd sind sie nicht.

    Meistgelesen diese Woche:

    Der Business-Look
    Tagsüber kleiden sich New Yorkerinnen klassisch. Bei uns im Vogue-Büro gibt es eine beliebte Uniform: weiße, schlichte Bluse, ultraschmaler Pencil Skirt, exzentrische Halsketten von Tom Binns, dazu sehr hohe Schuhe wie die Balenciaga Gladiator Sandals oder Louboutins Plateau-Sandalen. Die sind superschick, doch ich persönlich kann darin nicht einmal anständig stehen. Bin ich nach dem Büro zu einem eleganteren Essen eingeladen, trage ich gern eine kleine Jacke und schlichte Hosen. Und Mid Heels, denn in ganz flachen Schuhen sehen meine Füße wahnsinnig groß aus, seit der Geburt meiner Tochter habe ich Größe 41,5.

    Die Konzern-Erbin
    Ich liebe den Stil von Aerin Lauder, denn er ist klassisch amerikanisch – sie sieht immer so chic und clean aus und als Vizepräsidentin und Kreativ-direktorin der Kosmetikmarke Estée Lauder hat sie außerdem einen grandiosen Job.

    Der Spielverderber
    Der steigende Ölpreis. Nicht weil man sich das Benzin für den Range Rover nicht mehr leisten kann – aber er ist Zeichen dafür, dass die Probleme auf lange Sicht auch im Leben reicher Menschen ankommen werden.

    Die Kunst
    Derzeit möchten alle die Linolschnitte von Hugo Guiness oder die abstrakten, zarten Linien-Malereien seiner Frau Elliott Puckette besitzen.

    Die Party
    Das glamouröseste Charity-Ereignis des Jahres ist der »Met Costume Institute Ball« im Metropolitan Museum: Er hat Stil und alle werfen sich zu den jährlich wechselnden Motti in Schale – auch weil Anna Wintour, die Vogue-Chefin, als Gastgeberin fungiert. Socialites reagieren nervös, wenn sie nicht eingeladen werden.

    Die Avantgardisten
    Die Künstlerin Rachel Feinstein hat einen grandiosen Stil, sie liebt Mode und hat diese unangepasste Attitüde – ich finde sie unheimlich sexy. Auch die Schauspielerin Chloë Sevigny ist ein spezieller Typ, aber keine Frau, die ich sein wollte. Unvorstellbar, dass Männer auf diese schräge Art von Attraktivität fliegen.

    Die Designer
    Alle sind verrückt nach den Chiffonkleidern von Rodarte – dem Label der Schwestern Kate und Laura Mulleavy. Und klar will jeder eine der ultraschicken Schwarz-Weiß-Kreationen der beiden Jungs von Proenza Schouler haben – sehr luxuriös und irrsinnig teuer. Ich glaube fast, dass die unanständigen Preise die Kleider noch begehrenswerter machen. Trägt man sie auf New Yorker High-Society-Partys, sprechen dich die Mädchen darauf an – in London erkennen sie sie gar nicht. Marc Jacobs und Zac Posen sind nach wie vor begehrt; ein neuer Name, der gerade ständig fällt, ist Alexander Wang: chinesisch-amerikanisches Wunderkind mit eher düsterem Stil.

    Die Stilvorbilder
    Als Chefredakteurin der US-Vogue ist Anna Wintour eine der wichtigsten Mode-Instanzen – sie sagt uns, was wir tragen sollten, um umwerfend auszusehen. Auch der Stil von Socialites wie Lauren Santo Domingo wird kopiert: Sie zieht sich auch ohne Stylist perfekt an, indem sie sich auf ihre Klasse und ihr Gespür verlässt.

    Der Place to be
    Im Restaurant »The Waverly Inn« essen Liv Tyler, Kate Hudson und die Olsen-Zwillinge. Das »Mercer« hingegen ist nicht mehr so angesagt, die Modeszene geht jetzt lieber in die Sushibar »15 East« – fantastisches Essen!