»Lange Haare haben und schreien genügt schon lange nicht mehr«

Seit seiner Zeit mit den White Stripes gilt Jack White als Erneuerer der Rockmusik. Im Interview erklärt er, warum der Blues so wichtig ist, was an Handys auf Konzerten nervt und warum er sich über jedes Tor des FC Bayern München freut.

Jack White, 42, kommt aus Detroit und wohnt inzwischen in Nashville.

Foto: Vassilis Karidis

SZ-Magazin: Am 18. Juli 1953 erschien Elvis Presley im Sun-Studio in Memphis, Tennessee, um eine Aufnahme für seine Mutter zu machen. Er zahlte vier Dollar, sang zwei Balladen und nahm die vor Ort gepresste Platte gleich mit nach Hause. Vor zwei Jahren haben Sie dieses Einzelstück für 300 000 Dollar gekauft. Warum war es Ihnen so viel Geld wert?
Jack White: Wenn du Geld auf der Bank hast, versuchen die Leute ständig, dich dazu zu bringen, in etwas zu investieren - BP, Halliburton, irgendeine Firma, die Profite mit dem Krieg macht. Ich investiere lieber in Dinge, mit denen ich mich auskenne. Ich liebe Elvis und ich liebe historische Gegenstände. Als ich erfuhr, dass diese Platte zum Verkauf stand, empfand ich es fast schon als meine Pflicht, sie in meine Obhut zu nehmen. Hinzu kommt, dass ich die Plattenfirma Third Man Records und ein Presswerk besitze. Wir haben die Elvis-Platte in kleiner Auflage nachgepresst, damit auch andere ein Gefühl für diesen musikhistorisch unwahrscheinlich bedeutenden Moment bekommen können.