Knusprige Bratkartoffeln mit Buttermilch und Wildkräutern

Von wegen Beilage: Unser Koch verrät, wie Bratkartoffeln schön knusprig-cremig werden – und verwandelt sie mit Buttermilch und Wildkräutern zu einem vollwertigen Gericht, das ruckzuck fertig ist.

Auf den Deckel kommt’s an: einfache, knusprige-cremige Bratkartoffeln mit Buttermilch und Wildkräutern.

Zubereitungszeit
25
Back/Gesamtzeit
25
Schwierigkeit

Während ihrer Kindheit in einer nordbayrischen Flüchtlingssiedlung gab es für meine Mutter oft Buttermilchsuppe mit Kartoffeln. Wegen der für sie unangenehmen Erinnerung hat sie uns Kindern die Suppe nur ein einziges Mal gekocht. Schade, denn die Verbindung von Buttermilch mit Kartoffeln ist Spitze. Eine kurze Recherche zeigt, dass es heute noch Spuren von »Bratkartoffeln mit Buttermilch« gibt, und zwar in Polen, genauer gesagt in der kaschubischen Küche. Die Kaschubei ist eine Region in der Nähe von Danzig. »Stampfkartoffeln mit Buttermilch« waren wohl in Böhmen üblich, das war die Gegend, aus der meine Mutter kam.

Wenn man heute Kartoffeln brät, die Buttermilch nur leicht würzt, gar nicht kocht und das ganze mit einem kleinen Kräutersalat kombiniert, dann wird aus dem Notrezept ein sehr erfrischendes Gericht – gleichzeitig mit warmen, gemütlichen Kohlenhydraten. Anfang Mai sind Löwenzahn, Erdbeerblätter und andere Wildkräuter gerade noch klein und zart genug, um sie für den Salat zu sammeln – in ein paar Wochen passen Rucola oder Pflücksalate dann besser.

Auch wenn es mir hier vor allem um die geniale Verbindung von Buttermilch, Bratkartoffeln und Salat geht, beschreibe ich im Rezept auch den besten Trick für knusprig-cremige Bratkartoffeln.

Die besten Bratkartoffeln - mit Buttermilch und Wildkräutern

(Der Rezepttext orientiert sich an der 4-Personen-Menge.)

Zutaten:

Für 4 Personen
  • 800 g Kartoffeln (in der Regel nimmt man »vorwiegend festkochende« Sorten, aber auch »mehlige« oder »festkochende« Sorten haben ihre Vorzüge, im Frühjahr bieten sich die eher festkochenden neuen Kartoffelsorten an – ist Geschmackssache Kartoffel
  • 5 EL Rapsöl
  • Salz, Pfeffer Salz, Pfeffer
  • Kümmel
  • 200 g Wildkräuter – je nach Jahreszeit, z.B. Giersch, Löwenzahn, junge Erdbeerblätter, Vogelmiere, Schafgarbe Wildkräuter
  • 800 g erstklassige Buttermilch oder Schwedenmilch Buttermilch

    1. Die Kartoffeln so sauber waschen, dass Sie später auch die Schalen mitessen können.

    2. 2 cm groß würfeln, mit 3 EL Rapsöl (von insgesamt 5 EL) in einer Pfanne, die nicht klebt, bei mittlerer Hitze 15 Minuten braten. Wichtig für den Knusper-Effekt: Dabei einen Deckel so auflegen, dass er nicht ganz schließt, so dass die Kartoffeln zwar im eigenen Dampf gleichmäßig garen, aber trotzdem mehr braten als dünsten. Salzen.

    3. Einen halben Teelöffel Kümmelsamen grob hacken und nach 10 Minuten mit in die Pfanne geben, gleichzeitig mit Pfeffer würzen. Immer wieder durchschwenken oder umrühren.

    4. Die Kräuter waschen, während die Kartoffeln braten. Kräuter trockenschleudern und verlesen. Mit Öl mischen und leicht salzen.

    5. Buttermilch, Kartoffeln und Kräuter in tiefen Tellern anrichten (vielleicht nicht alles auf einmal), gleich servieren.

    Tipp: 
    Anstelle der Wildkräuter können Sie zu den knusprigen Bratkartoffeln auch eine große Schüssel Salat servieren. Anregungen finden Sie hier.