Wie muss ein Gesundheitsminister aussehen, damit Sie ihm vertrauen?

Der SPD-Politiker und Arzt Karl Lauterbach im Interview ohne Worte über seinen neuen Job, die fünfte Welle und die Frage, welche Wirkung frisch geboosterte Frauen auf ihn haben.

Geboren: 21. Februar 1963 in Düren
Beruf: SPD-Politiker und Arzt
Ausbildung: Medizinstudium in Aachen, Düsseldorf und San Antonio, Studium der Epidemiologie und Gesundheitsökonomie in Harvard
Status: Wellenbrecher

Kurz vor der Entscheidung, wer das Gesundheitsministerium übernehmen wird, treffen wir Karl Lauterbach für dieses »Sagen Sie jetzt nichts«. Auch das schafft er spielend, der Mann ist ohne Übertreibung ein Allrounder. Arzt, Epidemiologe, Politiker, Vegetarier – für die meisten Menschen wären das schon drei Herausforderungen zu viel. Fünf­facher Vater ist er auch noch. Und nebenbei beinahe so lustig wie Hazel Brugger. Das kann man immer dann gut ver­gleichen, wenn Lauterbach als er selbst in Sketchen der heute-show auftaucht. Noch unterhaltsamer ist Lauterbach eigentlich nur dann, wenn er gar keine Witze macht. Unvergessen, wie ihn Steffen Hallaschka zu stern TV eingeladen hatte, ihn über Virus und Mutanten befragte, über R-Wert und Downgefühl. Am Ende will Hal­laschka die Stimmung noch mal heben und sagt, dass auch diese Pandemie irgendwann vorbeigehen werde. Lauterbach schüttelt schon den Kopf und sagt: »Dann kommt die nächste!« Hallaschka will seine muntere Abmoderation noch nicht aufgeben. »Ja«, sagt er, »aber nicht in den nächsten hundert Jahren.« Lauterbach kann das so nicht stehen lassen. »Eher in fünf«, sagt er. Hallaschka grinst zerknirscht. Ende der Sendung, das war das Schlusswort. Karl Lauter­bach kann halt nur er selbst sein. Auch wenn das in seinem Fall viele sind.