La Lodola, Toskana

Ein malerisches Haus, ein Kamin, eine Flasche Rotwein und Tagliate als Nachtmahl wollen erst gefunden werden. Und dann nicht mehr hergegeben.

Sätze, mit denen man versucht, aus dem Alltag auszubrechen, lauten meist so: »Komm, pack deine Tasche, wir fahren nach Italien!« Doch dann: sitzt man viele zermürbende Stunden später in einem überteuerten Hotel, die Restaurants haben schon zu, und weil man im Urlaub auf sich selbst nicht wütend sein will, findet man halt den anderen bescheuert. Wir sind auch mal zu so einer Reise ins Unglück aufgebrochen. Zuerst war uns die Strecke von München nach Como zu kurz, dann der Weg nach Florenz zu lang, und als es schon dunkel wurde, erfuhren wir, dass das Hotel, das uns ans Herz gelegt wurde, wegen Renovierung geschlossen hatte.

Wir bekamen immerhin die Telefonnummer eines anderen Hotels, und Mario, der Besitzer des »La Lodola«, erklärte, wie wir nach Foiano della Chiana kommen würden (noch nie gehört) und dann das Irgendwas finden würden (nicht verstanden). Und dann? Ein Haus aus dem 18. Jahrhundert auf einem Hügel, ein prasselnder Kamin, und Mario, der um elf Uhr noch fragt, was wir essen möchten. Nach
Salat, Tagliate mit Risotto und Rotwein ohne Etikett sind wir in eines der sieben Zimmer geführt worden und vier Nächte geblieben. Mit dieser Entdeckung hatte sich nicht nur dieses, sondern alle vorangegangenen Abenteuer gelohnt.