Seezunge in Sojasud

Auf chinesisch klingt der Name »Lauch und Ingwer« etwas kryptisch, das Gericht ist es aber nicht. Dahinter versteckt sich ein Seezungenfilet in einem Sojasud aus Rinder- und Hühnerbrühe.


Es gibt Gerichte in der chinesischen Küche, deren Namen kaum erahnen lassen, was tatsächlich serviert wird. Beispielhaft dafür: »Pfeffer und Salz«, Seezunge mit Pfeffer und Salz, ist eine leicht panierte Seezunge, frittiert, und im Anschluss im Wok mit Frühlingszwiebeln, Chili und Knoblauch kurz gebraten. Besonders beliebt ist diese Variante mit Tofu. Auch was sich hinter der Bezeichnung »Lauch und Ingwer« verbirgt, ahnt man nicht sofort: Bei dieser Variante wird ein gedämpfter Fisch in einem Sojasud serviert, garniert mit Frühlingszwiebeln und rohen Ingwerstreifen. Anbei das Rezept für dieses simple, aber großartige Gericht! Ich bevorzuge, im Gegensatz zu den Chinesen, meinen Fisch als Filet und entgrätet. Außerdem sollten Sie in einen Bambuskorb investieren, darin dämpft es sich einfach sehr gut.

Seezunge (für 2 Personen)
4 Filets von einer 1 kg schweren Seezunge, 4 EL Erdnussöl,
4 EL Frühlingszwiebeln, in hauchfeine Scheiben geschnitten,
2 EL Ingwer, in feinste Streifen geschnitten
Sojasud:
0,1 l Rinderbrühe, 0,1 l Hühnerbrühe,
4 EL Sojasauce, 20 g Ingwer, fein gehackt

Ein Stück Backpapier rund zuschneiden und in einen Bambuskorb legen, darauf die Seezungenfilets platzieren. Den Bambuskorb auf einen Topf mit kochendem Wasser stellen und den Korb mit seinem Deckel schließen. Die Seezungenfilets brauchen zirka 10 Minuten, bis sie gar sind. Für den Sojasud Rinderbrühe, Hühnerbrühe, Sojasauce und Ingwer zusammen aufkochen. Im Anschluss 10 Minuten ziehen lassen und den Ingwer herauspassieren. Seezungenfilets in tiefe Teller legen, mit jeweils 0,1 l Sud aufgießen, mit Öl beträufeln und mit Frühlingszwiebeln und Ingwer bestreuen.

TIM RAUE, kocht in seinem Berliner Restaurant "Tim Raue" und schreibt neben Anna Schwarzmann, Anna Sgroi und Christian Jürgens für unser Kochquartett. Nächste Woche: Kartoffelgnocchi von Anna Schwarzmann.

Foodfoto: Reinhard Hunger; Styling: Volker Hobl; Portraitfoto: Jo Jankowski