Honkey Kong

Wir stellen Ihnen jede Woche junge, talentierte Fotografen vor. Diesmal: Christian Åslund, der sich auf den Dächern Hongkongs an seine liebsten Computerspiele erinnert fühlt.

Name: Christian Åslund
Geboren: 27. Juli 1974
Ausbildung: Studium der Dokumentarfotografie in Hola, Schweden, und Studium der Stillleben-Fotografie in Hadsel, Norwegen
Homepage: www.christian.se

Herr Åslund, Sie kommen aus Schweden. Warum haben Sie sich für Ihre Serie Honkey Kong gerade Hongkong und nicht Stockholm oder Berlin ausgesucht?
Christian Åslund: Ich wohne in Stockholm, eine eher kleinen Stadt für eine Hauptstadt, ohne riesige Skyscraper, wie es sie in den USA, China und anderen Großstädten gibt. Die Idee zu der Honkey Kong-Serie ist mir gekommen, als ich einen Freund in Hong Kong besucht habe. Er hatte Zugang zu dem Dach eines Hochhauses. Ich war begeistert von der Aussicht von dort oben. Aus der Vogelperspektive das alltägliche Leben zu betrachten, brachte mich dann auf die Idee den klassischen 2D Videospiele, old-school Spiele wie Donkey Kong eben, einen Tribut zu zollen.

Wie haben Sie das Projekt finanziert?
Kurze Zeit nachdem ich die Idee hatte, kam eine Schuhfirma auf mich zu und bat mich darum Fotos für eine Anzeigenkampagne zu machen. Ich schlug Ihnen meine Honkey Kong-Idee vor und ich konnte überzeugen. Ein paar Wochen später bin ich mit einem sehr kleinen Produktionsteam nach Hong Kong zurückgekehrt.

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Was war die größte Herausforderung bei der Umsetzung?
Der Produktionszeitplan war sehr eng gesteckt. Letzten Endes hatten wir nur zwei Tage für Probeaufnahmen und die Suche nach geeigneten Shooting-Spots Zeit. Das schwierigste war es deshalb, Zugang zu den unterschiedlichen Hochhausdächern zu bekommen und möglichst viele Locations zu finden. Auch die Sprache war ein Problem, so dass wir Studenten engagieren mussten, die kantonesisch sprechen. Fotografiert haben wir dann zwei Tage lang, um die zehn richtigen Fotos für die Kampagne zu schießen.

In Ihren Bildern wirken die Perspektiven verzerrt, die Models scheinen sich perfekt in die 2D-Landschaft zu fügen.
Ich glaube, die Honkey Kong-Serie fällt auch gerade deshalb so ins Auge. Aus einer ungewöhnlichen Perspektive hat man einen Blick auf eine verrückt verdrehte Spielwiese. Es sollte so aussehen, als ob das Fotomodell sich durch die Straßen Hong Kongs navigiert. Damit das klappt, haben wir Walkie-Talkies benutzt, um mit den Leuten auf dem Boden zu kommunizieren. So konnten wir sie genau in die richtige Perspektive rücken. Gleichzeitig mussten wir immer ein Auge auf den Verkehr haben, schließlich haben wir die Models in der Mitte vielbefahrener Straßen fotografiert.

Fotos: Christian Åslund