»Borgobianco«, Polignano a Mare, Apulien

Himmlisch weit entfernt von Adria und Riviera: Polignano a Mare liegt dort, wo beim italienischen Stiefel der Absatz beginnt, und birgt verwunschene Landgüter, runde Hobbithäuser und das »weiße Dorf«.

Apuliens berühmteste Gebäude – die kleinen Trulli, 300 Jahre alte runde Steinhäuser – sehen aus, als hätten Hobbits ihren Sinn für mediterranen Lebensstil entdeckt und Ferienhäuser für sich gebaut. Auf die Dächer sind magische weiße Zeichen gemalt, zum Schutz der Bewohner. Dazu passen die für Apulien ebenfalls typischen Masserien, trutzige, weiße, meist sehr verwunschen wirkende Landgüter. In viele sind Hotels eingezogen. Ein wirklich sehr weißes ist das »Borgobianco«, »weißes Dorf«: Alles ist weiß, die Steinböden, die Bäder, die Möbel, die steif gebügelten Hemden der Ober, sogar der VW Beetle, den der Rezeptionist für Ausflüge in die Gegend bereitstellt. Drumherum: Uralte Olivenbaumgreise, unter deren Schatten wohl schon Byzantiner, Araber, Normannen und Spanier gelagert haben – weil Eroberer und Piraten diese Region so oft heimsuchten, baute man früher die Masserien. Jetzt sitzen Gäste auf der weißen Terrasse und staunen über die verwegene apulische Kultur auf ihrem Teller: Orecchiette, »Öhrchen«, Nudelmuscheln mit wildem Stängelkohl und danach Gebäck, das – mystisches Apulien! – »Seufzer« heißt.

Borgobianco
Contrada Casello Cavuzzi
Polignano a Mare
Tel. 0039/080/887 00 01
DZ ab 128 Euro.