Sagen Sie jetzt nichts, Martin Mosebach

Schriftsteller Martin Mosebach über Papst Franziskus, Heimatliebe und wie ernst man Literaturkritiker nehmen darf.

    MARTIN MOSEBACH

    Geboren: 31. Juli 1951 in Frankfurt am Main
    Beruf: Schriftsteller
    Ausbildung: Jurastudium in Frankfurt und Bonn
    Status: Gepanzert in Tweed

    Zu den großen Momenten dieser Rubrik gehört ein Shooting, das der Regisseur Florian Henckel von Donnersmarck in der letzten Sekunde abbrach: In Paris rannte er aus dem Hotelzimmer über die Straße zum Geldautomaten und zurück, dann drückte er unserem verdatterten Fotografen 500 Euro in die Hand. »Ich habs mir überlegt«, sagte er, »Thomas Mann würde solche Fotos auch nicht machen.« Es hat ein paar Jahre gedauert, aber nun ist er praktisch widerlegt: Der Schriftsteller Martin Mosebach stellte sich unseren Fragen, und zwar allen, ohne Ausnahme. Damit bewies Mosebach, dass er viel leichter, humorvoller, ja anarchischer ist, als er in den Literaturbeilagen immer dargestellt wird. Konservativ ja, auch kultiviert und hochgebildet, aber eben auch ein Spieler, ein Täuscher, ein echter Künstler. »Es muss sich einfach eine Menge von Missverständnissen ansammeln. Das nennt man dann Erfolg«, hat er mal geschrieben. So gesehen, müsste er ganz gut damit leben können, dass er zwar ein angesehener Essayist und Schriftsteller ist, aber in den Bestsellerlisten noch nie ganz oben stand. Mosebachs aktueller Roman trägt den Titel Das Blutbuchenfest.

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    Fotos: Dominik Butzmann