Sagen Sie jetzt nichts, Jochen Distelmeyer

Der Musiker und - seit kurzem auch - Schriftsteller Jochen Distelmeyer über Flirtchats, Liebeskummer und seine Botschaft an Helene Fischer.

    Geboren: 24. Juli 1967 in Bielefeld
    Beruf: Musiker, Schriftsteller
    Ausbildung: Trompetenunterricht
    Status: Unplugged

    Anders als glücklich, Lass uns nicht von Sex reden, Kommst du mit in den Alltag, 2 oder 3 Dinge, die ich von dir weiß – alles Lieder, die Jochen Distelmeyer geschrieben und immer wieder gesungen hat. Lieder seiner Band Blumfeld, die übrigens im selben Jahr wie das SZ-Magazin gegründet wurde: 1990. Ehrlich, dieser Sänger und Songwriter gehört zu den wenigen Menschen, denen man zutraut, erhellende Auskunft über Themen wie Liebe und Partnerschaft zu geben. Ihm konnte man die vergangenen 25 Jahre dabei zuhören, wie er sich von einem bürgerlichen Rebellen zu einem rebellischen Bürger entwickelt, wie er geliebt, gehasst, gelitten, gezweifelt, gekämpft, sich gequält und gegeißelt hat. Einverstanden war er nie, Angst schien er immer vor beidem zu haben, dem Zusammensein und dem Alleinsein, ja eigentlich vor jeder Art von Festlegung. Irgendwie ist Distelmeyer immer alles auf einmal: männlich und weiblich, zornig und weise, angekommen und rastlos, glücklich und deprimiert, dafür und dagegen. Jetzt ist passiert, was sich seit der Auflösung von Blumfeld im Jahr 2007 angedeutet hat: Distelmeyer hat was ausprobiert und einen Roman geschrieben. Titel: Otis. Das Buch spielt in Berlin, wo Distelmeyer inzwischen lebt. Auch das passt irgendwie. Und irgendwie gar nicht.

    Fotos: Alfred Steffen