Sagen Sie jetzt nichts, Nico Hofmann

Der Filmproduzent Nico Hofmann im Interview ohne Worte über sein Gespür für Massengeschmack, sein typisches Schneideraumgesicht und seine liebste Körperhaltung beim Filmschauen.

    Geboren: 4. Dezember 1959, Heidelberg
    Beruf: Filmproduzent
    Ausbildung: Volontariat »Mannheimer Morgen«, Hochschule für Fernsehen und Film München
    Status: Pro Quote

    Nico Hofmann wollte gleich mehrere unserer Fragen mit seinen zahlreichen Telefonen beantworten. Arbeiten scheint für ihn gleichbedeutend mit Telefonieren zu sein. Aber Arbeiten – sagt jeder, der ihn kennt – scheint für ihn auch gleichbedeutend mit Leben zu sein. In seinem Potsdamer Büro mit Blick auf die Babelsberger Studios stapeln sich die Trophäen, die Hofmann, Chef der Ufa Fiction GmbH, über die Jahre gesammelt hat. Mehr als 300 Filme hat er produziert, viele davon Mehrteiler, darunter Der Tunnel, Der Turm, Mogadischu oder Die Sturmflut. Kritiker werfen ihm vor, dass er »alles verfilmt, was nicht bei drei auf den Bäumen ist«, und tatsächlich mangelt es Hofmann nie an neuen Stoffen – was auch daran liegen könnte, dass er dreißig Tageszeitungen und Magazine abonniert hat und »alles, wirklich alles« liest. Auch eine Art seiner Themenfindung: das Ausleuchten der eigenen Biografie – oder die Schilderung zentraler Ereignisse aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges. Am Mittwoch, den 1. April, sendet die ARD ein neues Nico-Hofmann-Werk: Nackt unter Wölfen. Die Neuverfilmung des Romans von Bruno Apitz über die Befreiung des Konzentrationslagers Buchenwald bezeichnet Hofmann als »die wichtigste Arbeit meiner Karriere«.

    Fotos: Dominik Butzmann