Sagen Sie jetzt nichts, Manuel Peters

Ein Interview, in dem Diakon Manuel Peters nichts sagt und doch alles verrät: über Ex-Freundinnen, große Entbehrungen und den Papstgruß.



    Name:
    Manuel Peters Geboren: 20. Juni 1979 in Bad Soden-Salmünster Beruf: Diakon Ausbildung: Bürokaufmann im Autohaus
    Status: Glaubenssache

    Ist dieser Mann mutig? Verzweifelt? Lebensmüde? Ein Gutmensch? Oder vielleicht einfach nur überzeugt davon, dass die Kirche ihn braucht, was ja nichts anderes heißt als: dass die Menschen ihn brauchen. Manuel Peters wird Priester, und das im Jahr 2010. Sein Kollarhemd sitzt noch nicht richtig, der »weiße Tipp-Ex-Rand« zwickt. Drei Wochen ist es erst her, dass Peters zum Diakon geweiht wurde – das ist der letzte Schritt vor dem Priesteramt. Vorher hat er als Telefonist, Organist und Dom-Führer gearbeitet, wollte nach einer Sinnkrise in der Pubertät aber eigentlich immer schon Geistlicher werden. Jetzt ist es passiert. Seine Freundin war nicht begeistert, sie ist jetzt seine Ex-Freundin, der Glaube war stärker. Auf der anderen Seite: Priester, die mal gelebt und geliebt haben, sind zu Beginn des dritten Jahrtausends vielleicht nicht die schlechtesten Diener Gottes auf Erden.

    Fotos: Jens Goerlich