In 10.000 Bildern um die Welt

Unser Fotograf Simon Koy ist seit mehr als vier Monaten auf Weltreise. Bevor er wieder nach Hause kommt, zeigt er uns seine Lieblingsbilder und erzählt von seinen Abenteuern.


    Herr Koy, Sie und Ihre Kamera sind nun seit mehr als vier Monaten auf Weltreise. Wie viele Fotos habe Sie bereits geschossen?

    Bisher wahrscheinlich über 10000. Mit diversen Jobs die ich auf meiner Reise mache allerdings einiges mehr.

    Das scheint ja eine intensive Beziehung zwischen Ihnen und Ihrer Kamera zu sein. Könnten Sie auch ohne Ihre Kamera reisen?

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    Das würde mir schwer fallen. Um ein bisschen Abstand von meiner Arbeit zu bekommen, bin ich früher ohne meine Kamera in den Urlaub gefahren. Das hat sich aber vor meiner Weltreise geändert, da ich wieder Fotos machen wollte, die nichts mit meinen Aufträgen zu tun hatten.

    War solch eine „Foto-Weltreise“ schon immer Ihr Traum?

    Ja, die Foto-Weltreise ist schon immer mein Traum gewesen. Die Idee kam mir das erste Mal vor ca. 3 Jahren, konkret wurde sie jedoch erst vor eineinhalb Jahren. Man wird ja nicht jünger. Also musste ich die Weltreise umsetzen, auch wenn es kostspielig war. Glücklicherweise habe ich während meiner Reise diversen Jobs von Magazinen und kann auch im Nachhinein einiges Fotomaterial anbieten. Außerdem ist eine Weltreise für das Portfolio Gold wert.

    Haben Sie nach solch einer langen Zeit denn kein Heimweh?

    Ich hab noch keinen besonderes Heimweh. Mir fehlt nur ab und zu die perfekte Organisation in Deutschland. Die werde ich bei meiner Ankunft genießen, bis es nach ein paar Monaten wieder langweilig wird.

    Wie lange ist die perfekte Weltreise?

    Nicht länger als 6 Monate. Sonst kann man die Eindrücke nicht mehr verarbeiten, es wird langweilig und das Heimweh zu stark. Man sollte, anstatt einer großen Weltreise, lieber mehrere Weltreisen innerhalb von ein paar Jahren machen.

    Mexiko, Jordanien, Indien: Kamen Sie sich nicht an manchen Orten fremd vor?

    Doch, besonders in Vietnam und Indien. Dort sind Kaukasier (Westler) nicht allzu häufig. Doch das macht eine Weltreise aus: andere Kulturen kennen lernen und versuchen damit umzugehen.

    Wo haben Sie sich am wohlsten gefühlt?

    Das kann ich nicht wirklich sagen. Jedes Land ist anders. Man kann Indien nicht mit Neuseeland vergleichen. Ich kann nur sagen, dass ich von den USA positiv überrascht war, Indien mich überfordert hat, Neuseeland etwas langweilig war und Südostasien und China meine Erwartungen erfüllt haben. Am wohlsten habe ich mich in Lan Co (Vietnam) und Sihankotville (Kambodscha) gefühlt, das lag allerdings am Strand und meiner Freundin, die mich zu dieser Zeit begleitet hat. Das war sozusagen der Urlaub auf meiner Reise.

    Wie sind die Arbeitsbedingungen für Sie? Ist es nicht schwierig z.B im Himalaya seine Fotos hochzuladen?

    Die Arbeitsbedingungen sind Ok. Mir fehlt selbstverständlich mein Büro, besonders das schnelle Internet! Es dauert alles etwas länger und ist meistens komplizierter. Obwohl Digitalkamera und Internet das leben eines Fotografen um einiges leichter gemacht haben, ist es trotzdem nervig, wenn die gewohnten Strukturen fehlen und nicht alles so schnell läuft wie man es gewöhnt ist.

    Krisha Kops (interview)