Sagen Sie jetzt nichts, Nikolai Kinski

Der Schauspieler Nikolai Kinski über den Stil der Deutschen, Gemeinsamkeiten mit Karl Lagerfeld und seinen umwerfendsten Blick.



    NIKOLAI KINSKI


    Geboren:
    30. Juli 1976 in Paris 
    Beruf: Schauspieler
    Ausbildung: Schauspielstudium in Los Angeles 
    Status: Aus dem Schatten ins Licht

    Der letzte Film des Vaters war der erste des Sohnes: In Kinski Paganini stand Nikolai Kinski mit elf Jahren zum ersten Mal vor der Kamera. Der Film kam 1989 in die Kinos, floppte heftig, zwei Jahre später war Klaus Kinski tot, und Nikolai - hatte keinen Vater mehr, dafür den Namen und den Wahnsinn, für den er steht, für immer und ewig wie einen schweren Rucksack auf den Rücken geschnallt. Gerade steht Nikolai Kinski wieder vor der Kamera - in einem Kinofilm über den Modeschöpfer Yves Saint Laurent spielt er Karl Lagerfeld, und man kann sich vorstellen, dass er das gut macht. Denn die große Welt des Stils und Glamours, die hat Nikolai Kinski nun wirklich selbst erlebt: Geboren in Paris, die Mutter ein französisches Model vietnamesischer Herkunft, Studium in Los Angeles, Umzug nach Berlin, obwohl er kein Deutsch konnte und ihn sein Name in jedem Interview verfolgte. »Ich wollte meine Wurzeln kennenlernen«, sagte er damals. »Und genau dahin gehen, wo es wehtut, wo ich mich konfrontieren muss.« Inzwischen lebt Nikolai Kinski seit zehn Jahren skandalfrei in Deutschland, ein lässiger, überlegter, seriöser Typ, der - wen wundert's - einfach nur Schauspieler sein möchte.

    Fotos: Jo Magrean