Sagen Sie jetzt nichts, Clueso

Der Musiker Clueso über seine WG-Erfahrungen, Yoga und die Trinkfestigkeit von Udo Lindenberg.

    CLUESO

    Geboren: 9.April 1980 in Erfurt
    Beruf: Musiker, Sänger
    Ausbildung: Friseurlehre (abgebrochen)
    Status: Gefühlsinspektor

    Er macht Popmusik, sieht gut aus, ist charmant, eckt nicht an, und dennoch: Hört man ihn singen, dann spürt man, dass dieser Mann nicht Musik macht, um angehimmelt zu werden oder vielleicht mal eine Sendung zu moderieren, sondern weil er ein Musiker ist, ein Mensch also, der nicht anders kann, als sich musizierend die Welt zurechtzulegen. Das unterscheidet Clueso schon mal von vielen Leuten, die heute CDs veröffentlichen. 2005 tourte Clueso für das Goethe-Institut durch Italien, eine Ehre, die üblicherweise eher Bands wie Blumfeld oder den Einstürzenden Neubauten zuteil wird, die ihre Intellektualität viel lieber herzeigen, als sie zu verstecken. Clueso muss nichts herzeigen und nichts verstecken, er singt seine Lieder, seit fast zwanzig Jahren, mal allein, mal mit Band, mal mit Udo Lindenberg. Natürlich würden ihn die Journalisten gern in eine Schublade stecken, Popstar, Teenie-Idol, Schönling, Vollblutmusiker, aber sie tun sich schwer, weil er alles auf einmal ist, vor allem aber ein experimentierfreudiger Texter und Musiker, offen für Jazz, Klassik und Elektro. Gerade ist Cluesos neues Album Stadtrandlichter erschienen, und im gleichnamigen Lied geht es um nichts weniger als den Blick, der sich auftut, wenn man bei Erfurt-Ost von der Autobahn abfährt.

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    Fotos: Dominik Butzmann