Sagen Sie jetzt nichts, Thomas Hampson

Der Sänger über Liebe auf der Bühne, Walnusseis und eine heimliche Leidenschaft.

    Thomas Hampson

    Geboren: 28. Juni 1955 in Elkhart, Indiana
    Beruf: Sänger (Bariton)
    Ausbildung: Politik- und Jurastudium (abgebrochen), Musikstudium
    Status: George Clooney der Klassik

    Den Auftrag zu singen bekam Thomas Hampson von ganz oben. Als er während seines Politik- und Jurastudiums erste Auftritte absolvierte (zum Beispiel bei Beerdigungen für 25 Dollar), wurde er von einer Gesangslehrerin aus der Gegend angesprochen, einer Nonne, ziemlich ernst, ziemlich streng. »Ich spüre eine künstlerische Seele in Ihnen«, sagte sie, »wenn Sie darüber reden möchten, rufen Sie mich an.« Hampson dachte nach, horchte in sich hinein und meldete sich ein paar Tage später. Er wollte jetzt nicht mehr Anwalt oder Diplomat, sondern Sänger werden. Und die Nonne lag richtig. Und er auch. Heute zählt Thomas Hampson zu den großen Stars der klassischen Musik. Kritiker schwärmen von der lyrischen Qualität seiner Stimme. Er singt Opern und Oratorien, Operetten und immer wieder Lieder von Schubert, Schumann, Mahler. Dass er (wie heutzutage fast alle Klassik-Stars) fantastisch aussieht, ist (in seinem Fall) kein Ablenkungsmanöver für eine eher mittelmäßige Stimme. Im Dezember gastiert er in mehreren deutschen Städten (etwa am 10. Dezember in München), außerdem hat er einen Gesprächsband veröffentlicht mit dem Titel Liebst du um Schönheit. Für alle, die eher Silbermond oder Rihanna hören: Das ist ein Zitat aus Gustav Mahlers Rückert-Liedern.

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    Fotos: Alfred Steffen