Liebeskummer auf der Schulparty

Ellie Goulding klingt in »Love me like you do«, als habe sie gerade in der Mathe-Stunde ihr erstes Liebesgedicht neben die Algebra-Aufgabe gekritzelt. Und genau das passt irgendwie ganz gut zum Sado-Maso-Blockbuster »Fifty Shades of Grey«.

Ellie Goulding „Love Me Like You Do“

Das Lied beginnt mit denkwürdigen Zeilen:

Meistgelesen diese Woche:

»You're the light /
You're the night /
You're the colour of my blood«

Der von Ellie Goulding besungene Mensch ist also zugleich Licht, Nacht und Blutfarbe. Man würde gern fragen, warum nicht auch noch Luft, Apfelsaft und Frottee-Handtuch, aber dann gehts schon weiter, stapelweise Metaphern aus dem Einsteiger-Seminar für Liebeslyrik, dazu böllern 80er-Jahre-Drums, Synthi-Akkorde wehen im Hintergrund vorbei, und alles klingt irgendwie nach Liebeskummer auf der Schulparty.

Die Engländerin Ellie Goulding landet schon seit fünf Jahren regelmäßig auf den obersten Plätzen der Charts, „Love Me Like You Do“ aber ist nicht einfach nur der nächste Hit, sondern auch Titelsong des Blockbusters „Fifty Shades Of Grey“. Und das passt: Die Figuren im Film agieren, als hätten sie einen Sado-Maso-Anfänger-Kurs hinter sich, Ellie Goulding singt dazu, als hätte sie gerade in der Mathe-Stunde ihr erstes Liebesgedicht neben die Algebra-Aufgabe gekritzelt. Aber jetzt mal nicht zu ungerecht sein, sicher lässt sich zu dem Song auch etwas Positives sagen. Nur was?

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Woran erinnert uns das Stück? An Songs von Phil Collins. Bloß mit dem Gesang von Dolly Parton.

Wer kauft das? Menschen, die den Film toll fanden, sich aber dieses totaaaal wilde Zeug, was da passiert, zuhause nicht trauen.

Was würde dem Song gut tun? Ein sinnvoller Text.