Sagen Sie jetzt nichts, Samantha Cristoforetti

Astronautin Samantha Cristoforetti im Interview ohne Worte über Begegnungen mit Aliens, den Film »Gravity« und Steuererklärungen im All.

    Geboren: 26. April 1977 in Mailand
    Beruf: Astronautin, Flugingenieurin
    Ausbildung: Studium der Luft- und Raumfahrttechnik, TU München
    Status: Schwebt über allem

    Wenn sie in den kommenden Tagen in einer russischen Kapsel auf die Erde zurückkehrt, wird Samantha Cristoforetti die Frau sein, die am längsten am Stück im All war: Seit dem 24. November 2014 ist sie auf der ISS, die man sich durchaus so vorstellen kann wie im Science-Fiction-Film: Verschiedene Räume sind durch Schleusen voneinander getrennt. Das Räumchen, in dem Cristoforetti schläft, ist hoch und schmal, und weil man in der Schwerelosigkeit nicht liegt, sieht es so aus, als stünde sie in einer Telefonzelle. Sie steckt dann im Schlafsack, der per Klettverschluss (dem wichtigsten Utensil im All) an der Wand befestigt ist. Eine ihrer Aufgaben auf der ISS ist es, am eigenen Körper den Verlauf von Osteoporose in der Schwerelosigkeit zu testen. Cristoforetti treibt, wie alle Astronauten im Weltraum, zwei Stunden Sport am Tag: joggt auf dem Laufband und trainiert an einer Maschine, die Gewichtheben simuliert. Sechs Jahre hat sie sich auf die Reise vorbereitet, zwei davon in ihrem jetzigen Team. Zu dritt haben sie in dieser Zeit ihre Belastungs- und Konfliktfähigkeit geübt - und die Handgriffe, die man im All beherrschen muss: Luftfilter tauschen; Blutprobe von sich selbst nehmen; Labor reparieren. Astronauten müssen autonom sein. Aber vor allem müssen sie mit Menschen umgehen können.

    Fotos: Samantha Cristoforetti/ESA