Mach das aus

Wenn es romantisch werden soll, wird oft Musik abgespielt. Aber bitte die richtige! In einer Umfrage wurde jetzt ermittelt, welche Band jede Erotik garantiert zunichte macht.

Es gibt wenige Dinge, die so schlecht zu planen sind wie Sex. Natürlich kann man sich dazu verabreden, das macht auch Sinn, gerade wenn man in einer langjährigen Partnerschaft versucht, sich im Alltag eher großzügig zu umgehen. Aber es scheint ein großes Missverständnis darüber zu geben, was für gelungenen Sex an Zubehör so bereitstehen soll. Da werden Betten frisch mit Satin bezogen, Kerzen angezündet, Weinflaschen kalt gestellt – und Playlisten erstellt.

Zu den 50 besten Sex-Liedern aller Zeiten, die von 1958 bis einschließlich Januar 2010 auf den Billboard-Hot-100-Charts standen, gehören natürlich Klassiker wie »I Want Your Sex« von George Michael, »Sexual Healing« von Marvin Gaye oder »Ring My Bell« von Anita Ward. Auf Platz eins schafft es  der erfolgreichste und meistverkaufte Titel des Jahres 1981: »Physical« von Olivia Newton-John. (Bitte unbedingt mal wieder das Video angucken, so lustig!)

Aber Obacht: Bei der falschen Musik kann die ganze gut gemeinte Planung schnell dahin sein. Aufmerksame Zuhörer könnten sich an einzelnen Zeilen stören und im schlimmsten Fall davon ausgehen, dass diese Botschaft auch an sie gerichtet ist:

Meistgelesen diese Woche:

- »Stell das Telefon aus, damit uns niemand hören kann, yeah...« - äh, liebe Leute von Color Me Badd (»I Wanna Sex You Up«), das ist ziemlich gruselig.

- »Ich bin nicht auf der Suche nach einer Liebschaft auf Dauer...« - vielen Dank für die Ehrlichkeit, Freunde von Foreigner (»Urgent«).

- Oder: »Leg dich hin und entspann dich, während ich mich um den Abwasch kümmere...« - werte Anita Ward, (»Ring My Bell«), besser wir beide gehen jetzt schnell nach Hause, oder?

Der Sex-Supergau tritt jedoch ein, wenn man ein Album von Nickelback einlegt: Dass die kanadische Band für tote Hosen sorgt, darin waren sich immerhin 13 Prozent der über 1000 Männer und Frauen einig, die sich an einer Umfrage von Tastebuds.fm beteiligten. Damit sind Nickelback die größten Abtörner, gefolgt von Justin Bieber, Lady Gaga und Coldplay. Und wenn man auch hier genau hinhört, kann man verstehen, warum mit Nickelback nichts mehr laufen kann: »Komm, wir schließen die Tür hinter uns. Sie werden uns nicht finden...« (»Satellite«). Oder: »Diese fünf Worte in meinem Kopf schreien: Haben wir schon Spaß?« (»How You Remind Me«).

Dann doch lieber Mozart.

Illustration: Sammy Slabbinck