Mein Vater war fünfzig, als er ins Holzalter kam. Herbstabende verbrachte er fortan gern im Keller an seiner Werkbank. Die Tür blieb zu, was seinem Tun eine geheimnisvolle Aura verlieh. Unterm Christbaum enthüllte er dann seine Werke: Holzskulpturen, teils abstrakt, teils mit praktischem Nutzen, her- gestellt zum Beispiel aus dem Wurzelstock der alten Eibe aus unserem Garten, dem kurios gebogenen Zweig einer Thuja-Hecke oder einem Stück Treibholz, beim Ostseeurlaub am Strand aufgelesen und trotz modrigen Seetanggeruchs den ganzen Weg im Auto nach Berlin transportiert. Die Rinde, falls vorhanden, hatte mein Vater sorgfältig entfernt, das Holzstück geschmirgelt, mit Leinöl zum Glänzen gebracht und auf einer Baumscheibe befestigt, damit man es aufstellen konnte. Damals hielt sich – eh klar – meine Begeisterung über diese Geschenke in Grenzen. Inzwischen freue ich mich jeden Tag an der schönen Maserung des Stifthalters aus Apfelbaumholz, der auf meinem Schreibtisch steht. Ich bin jetzt 47. Drei Jahre noch.

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