Sagen Sie jetzt nichts, Michael Mittermeier

Der Komiker im Interview ohne Worte über seine Vergangenheit als Messdiener, Lampenfieber und darüber, was er tut, wenn er mal einsam ist.

    Geboren 3. April 1966 in Dorfen/Bayern
    Beruf Komiker
    Ausbildung Magister in Amerikanistik
    Status Heidenspaß

    Im Film Hexe Lilli rettet Weihnachten (ab 9.11.) spricht Michael Mittermeier den kleinen Drachen Hektor, über den man schon lachen kann, der aber zum Beispiel nicht an Sid heranreicht, das Faultier in Ice Age, gesprochen von Otto Waalkes. Vielleicht liegt es daran, dass es Otto (und Sid) nicht stört, sich total zum Affen zu machen. Mittermeier ist (wie Hektor) etwas zurückhaltender. In der Schule wurde Mittermeier gefragt, was er werden wolle. Krankenschwester oder Old Shatterhand, antwortete er. Da lachte die Klasse, und das war ihm unangenehm. Nie wieder wollte er sich in der Öffentlichkeit lächerlich machen. Dass er dann Stand-up-Comedian wurde, kam so: Während seiner Lehre zum Reiseverkehrskaufmann ging er auf ein Konzert seiner Lieblingsband U2. Bono suchte einen Aushilfsgitarristen, Mittermeier meldete sich, wurde auf die Bühne geholt und machte es gut. Da erkannte er, so sagt er es, dass ein Beruf auf der Bühne alternativlos war. Er studierte, schrieb eine Examensarbeit über Comedykultur in den USA und begann sein Leben vor Publikum. Und auch wenn er nun Grimassen schneidet und herumblödelt, sieht Mittermeier sich als politischer Comedian (2018 geht er mit seinem neuen Programm »Lucky Punch« auf Tour). Als früherer Messdiener hat er an Autoritäten wie der katholischen Kirche genug auszusetzen.

    Fotos: Robert Brembeck